Zutritt-Kompendium 2022

Zutrittssteuerungssysteme haben im Laufe der Coronapandemie verschiedene Aufgaben übernommen. Anfangs haben einzelne Komponenten noch primär die Körpertemperatur gemessen oder überprüft, ob die Mund-Nase-Bedeckung auch tatsächlich Mund und Nase der eintretenden Person bedeckt. Mit dem Fortschritt der Impfkampagne scannen sie mittlerweile auch QR-Codes, die eine, zwei oder drei Impfungen, den Status einer Genesung oder ein negatives Testergebnis bescheinigen.

Neben der Hygiene gewährleistet das Zugangsmanagement weiterhin die Sicherheit in Gebäuden verschiedener Nutzungsarten. Welche Neuheiten bietet der Markt? Welche Lösungen eignen sich für welchen Einsatzort? Welche Komponenten lassen sich in welche Systemarchitektur einbinden? Das Zutritt-Kompendium 2022 beantwortet diese Fragen. Zum kostenlosen Download.

Bild: kalafoto/stock.adobe.com

The Unique: Green Living & Working

Derzeit entsteht im Gateland Businesspark Kienberg am neuen Berliner Flughafen (BER) ein Gebäude für Serviced Apartments und Büros: The Unique. Die Bauarbeiten für das Großprojekt des Entwicklers und Eigentümers Unique Invest begannen im März 2021, nun wurde der Rohbau fertiggestellt. Die Fertigstellung des Neubaus ist bis Ende 2022 beziehungsweise Anfang 2023 geplant.

Der Komplex mit sieben Etagen gliedert sich in zwei Teile und soll künftig über 159 Wohneinheiten der Marke ipartment mit Lounge und Café mit einer Fläche von insgesamt 6.500 qm beheimaten. Zusätzlich bietet das Bauwerk Platz für Büros, die sich auf 8.800 qm verteilen. Dazu verfügt er über eine Bruttogeschossfläche (BGF) von ca. 19.500 qm. Die Arbeitswelt wird als „Human Centered Office“ und unter dem Label „Green Living & Working“ entwickelt. Das bedeutet, die Schreibtischplätze sind auf modernes Arbeiten ausgerichtet, voll digitalisiert und flexibel nutzbar sein, wobei die Bedürfnisse der dort Beschäftigten im Vordergrund stehen. Außenanlagen für das Arbeiten im Freien, multifunktionale Möbel und modulare Raumprogramme unterstützen das Konzept der Büros. Zudem streben die Macher des Gebäudeensembles eine DGNB-Zertifizierung in Gold an.

The Unique ist Teil eines insgesamt 95.000 qm großen Gateland Businesspark Kienberg, der von den Projektentwicklern OFB und Kolb+Partner entwickelt wird. Perspektivisch soll das Areal nahe des Flughafens zur Smart City inklusive vollständiger Infrastruktur mit Nahversorgung, Einzelhandel und medizinischen Angeboten werden.

Bild: Unique Invest GmbH & Co. KG

Studierendenwohnheim im maxfrei-Quartier

Im Stadtquartier maxfrei in Düsseldorf werden im Mai 2022 die Arbeiten am Hochbau beginnen. Teil des Projekts, für das die Entwickler INTERBODEN und HAMBURG TEAM ein Joint Venture gegründet haben, soll neben Wohn-, Büro- und Gewerbeflächen auch ein Studierendenwohnheim werden. Bis Ende 2023 sollen in Düsseldorf-Derendorf 170 Apartments für Studierende mit jeweils einer Fläche von ca. 24 qm entstehen. Zudem können die Bewohner Gemeinschaftsräume, Zimmer zum Lernen, einen Co-Working-Space sowie ein Waschcafè nutzen. Darüber hinaus bieten die großzügig bemessenen Außenflächen die Möglichkeit des Urban Gardenings. Eine weitere Besonderheit des Wohnheims besteht darin, dass die Studierenden Mitglieder eines eingetragenen Vereins sind und sich selbst verwalten. Der Neubau befindet sich etwa zehn Minuten von der Hochschule Düsseldorf entfernt. Abgesehen von der Lage punktet das Quartier auch mit seinem nachhaltigen Ansatz: Es ist autofrei und verfügt über eine intensive Dachbegrünung sowie zahlreiche Photovoltaik-Anlagen.

Dem Studierendenwohnheim und den ca. 300 Wohnungen, die ebenfalls bis Ende 2023 bezugsfertig sein sollen, werden in einem weiteren Bauabschnitt voraussichtlich 2024 rund 200 Eigentumswohnungen im maxfrei folgen. Außerdem sind etwa 16.000 qm für Büros und gewerbliche Nutzung geplant, die im selben Jahr fertiggestellt werden sollen.

Bild: INTERBODEN/HAMBURG TEAM/bloomimages

Ein Staycity für Frankfurt

Nach Berlin (2019) und Heidelberg (2021) hat mit 269 Apartments das dritte Staycity in Deutschland eröffnet. Dieses Mal im Frankfurter Flughafenquartier Gateway Gardens. Früher als ursprünglich geplant konnte das Aparthotel statt im Herbst 2022 bereits im Januar dieses Jahres die ersten Gäste empfangen. Neben Einheiten mit Kochmöglichkeit, einem Fitnessraum, einer Lounge, einem Laundry-Room warten auch Sitzmöglichkeiten im begrünten Innenhof auf die Gäste.

Bereits 2019 unterzeichnete die irische Aparthotelgruppe für das Staycity Aparthotel Frankfurt Airport entsprechende Verträge mit einer Laufzeit von 25 Jahren. Der Projektentwickler OFB ließ in einem Joint Venture mit Groß & Partner auf einem 2.444 qm großen Grundstück ein achtgeschossiges Gebäude errichten. Für die Architektur zeichnet das Büro HPP verantwortlich.

Bild: Staycity

Paris bekommt ein Zoku

Im Februar verkündeten Zoku und das französische Immobilienunternehmen Covivio, dass sie einen Hotelmanagement-Vertrag für das erste Haus der hybriden Marke in Frankreich abgeschlossen haben. Es soll im 17. Bezirk von Paris an den Start gehen. Das Konzept von Zoku verbindet Wohnen und Arbeiten unter dem Dach einer achtstöckigen Mixed-Use Immobilie namens „Stream Building“. Die Entwürfe für das Gebäude stammen vom Architekturbüro PCA-STREAM um Philippe Chiambaretta, zu dessen aktuellen Projekten u. a. die Umgestaltung des berühmten Champs Élysées gehört. Die Architektur zeichnet sich durch eine Bauweise aus Holz und Beton sowie einen Gemüsegarten auf dem Dach aus. Bei dem Neubau Stream-Building im neuen Quartier „Clichy-Batignolles ZAC“ sind auch der Projektentwickler Hines France und der Investor Assurances du Crédit Mutuel beteiligt.

Quelle: Zoku

Zoku im Stream-Building

Insgesamt bietet das Bauwerk 16.200 qm Fläche, die sich auf die Nutzungsarten Büro (9.600 qm, Erdgeschoss bis fünfter Stock), Handel und Gastronomie (1.100 qm, Erdgeschoss und erste Etage), Hotel und Langzeit-Apartments (5.500 qm, sechstes bis achtes Stockwerk) mit Anbindung an eine 190 qm große Dachterrasse sowie einem öffentlichen Bereich mit Event-Flächen, Gastronomie und Co-Working-Bereich (700 qm, achtes Geschoss) verteilen. Die Bauarbeiten sollen im Sommer 2022 fertig werden, sodass Zoku im Herbst des Jahres mit 109 Lofts an den Start gehen kann. Das Konzept wurde 2016 in Amsterdam (Niederlande) gegründet, um die Services eines Hotels mit einem raum zum Arbeiten zu verbinden. Die ersten Häuser eröffneten 2021 in Kopenhagen (Dänemark) und Wien (Österreich).

Bild: PCA-STREAM/Zoku

acora Berlin Living the City feiert Eröffnung

NOVUM Hospitality hat im Berliner Stadtteil Charlottenburg Anfang Januar 2022 ein Haus, das zwei Konzepte miteinander vereint, an den Start gebracht. Der Standort in der Franklinstraße 25 umfasst das The Niu Flash und die neue Longstay-Marke acora Living the City. Durch die Doppelnutzung entstehen Synergien zwischen beiden Häusern. Denn die Gäste der 139 Serviced Apartments können die öffentlichen Bereiche und die Gastronomie des Hotels mitnutzen. Außerdem erwartet die Bewohner im acora Living the City Berlin eine vollständig digitalisierte Guest Journey, wozu die markeneigene App, ein kontaktloser Check- in und –out, die automatisierte Zuteilung der Serviced Apartments sowie die Betreuung der Besucher durch einen digital Host gehören. Entwickelt wurde die Immobilie von der Eduard Winter Gruppe, die das Gebäude auch verpachtet.

Bild: NOVUM Hospitality

Mixed-Use-Immobilie mit Serviced Apartments

In der Innenstadt von Kempten soll ein Neubau mit 156 Wohnungen, 21 Serviced Apartmets und einer Gewerbeeinheit entstehen. Der Projekt- und Quartiersentwickler ehret+klein erwarb die Liegenschaft in der Mozartstraße von der nowinta Real Estate GmbH und möchte noch in diesem Jahr mit den Bauarbeiten beginnen. Die Pläne für das Areal mit einer Größe von ca. 2.250 qm lagen längere Zeit auf Eis, sodass der neue Eigentümer daran eventuell kleinere Änderungen in Absprache mit der Nachbarschaft vornehmen will. An der Mischnutzung will ehret+klein aber festhalten. Eine Baugenehmigung für die bislang vorgesehene Immobilie mit insgesamt 5.820 qm vermietbarer Fläche liegt bereits vor.

Bild: nowinta/ehret+klein

Yugo: neue Plattform für studentisches Wohnen

Drei internationale Marken, die der Global Student Accomodation Group (GSA) angehören, haben unter dem neuen Namen Yugo fusioniert: The Student Housing Company, Nexo Residencias, Uninest Student Residences sowie die US-Aktivitäten von UComm. Der Sitz des Unternehmens befindet sich in Denver, USA. Die Plattform bietet derzeit über 100 Unterkünfte für mehr als 40.000 Studierende an. In Deutschland umfasst das Portfolio fünf Häuser in Frankfurt, Darmstadt, Hamburg und Münster.

Von und für Studiende

Im Vorfeld des Launches befragte Yugo rund 10.000 Studierende zu ihren Bedürfnissen und Wünschen zum Thema Wohnen. Dabei stellte sich heraus, dass sich 45 Prozent der Umfrageteilnehmer auf die Unabhängigkeit, die der Auszug von Zuhause mit sich bringt, freuten. Gleichzeitig gaben aber auch 22 Prozent an, dass sich ihr Gemütszustand verschlechterte, nachdem sie ihr Elternhaus bzw. ihre Heimatstadt verlassen hatten. Auch die Coronapandemie wirkte sich negativ auf das Studentenleben aus. Daher fokussiert sich Yugo darauf, ein physisch und emotional unterstützendes Umfeld für die jungen Menschen zu schaffen. Neben Räumlichkeiten mit Wohlfühlatmosphäre sollen gemeinsame Veranstaltungen und Projekte das Zusammenleben der Studierenden vor Ort. Das Konzept von Yugo basiert auf drei Säulen: Nachhaltigkeit (YugoEco), Bildung (YuPro) und persönliche Entwicklung (YuGrow).

Bild: Yugo

Neue CFO für Adina

Zum 1. Februar 2022 wird Andrea Agrusow die neue CFO bei Adina Hotels. Sie wird eng mit Simon Betty, CEO Adina Hotels Europa, zusammenarbeiten, um das Wachstum der Marke in Europa voranzutreiben. Agrusow verfügt über eine langjährige Erfahrung, z. B. war sie bei KPMG und Deka Immobilien Invest GmbH tätig. Darüber hinaus fungierte sie als CFO und COO bei CBRE Global Investors Deutschland, bevor sie zu AccorInvest wechselte. Dort bekleidete sie ebenfalls die Position der COO und zeichnete für die operative, finanzielle und strategische Gesamtverantwortung für 400 Hotels in Nordeuropa verantwortlich. Außerdem stand Agrusow dem Management Board vor und war Teil des globalen Executive Committee.

Ehrgeizige Wachstumsziele

Seit dem Beginn der Coronapandemie hat das Unternehmen neue Hotels in Wien, Köln, München und Wiesbaden eröffnet. Düsseldorf und Stuttgart sollen in diesem Jahr folgen und für 2023 plant Adina, mit einem Hotel in Genf in der Schweiz debütieren. Darüber hinaus gab die australische Hotelmarke bereits Pläne für ein zweites Objekt in Wien bekannt. Standort wird das Danubeflats, ein exklusiver Wohnturm, dessen Bau 2024 abgeschlossen sein soll.

Bild: Adina Hotels

STAYERY auf Wachstumskurs

In der Pipeline von STAYERY befinden sich derzeit rund 850 Einheiten, was einem Zuwachs von 70 Prozent im Vergleich zu Januar 2021 entspricht. Die Marke für Serviced Apartments plant in diesem Jahr mehrere Eröffnungen: Den Anfang soll im März ein Haus in Frankfurt-Sachsenhausen (139 Apartments) machen, als nächste Standorte sollen im April Köln (30 Wohneinheiten) sowie in der zweiten Jahreshälfte Wolfsburg (48 Einheiten) folgen. Des Weiteren stehen auch Mönchengladbach (53 Apartments) und Bad Canstatt bei Stuttgart mit Platz für 153 Gäste auf der Agenda von STAYERY.

Die Expansionsstrategie

Das Apartmenthaus in Wolfsburg ist das erste Projekt der Marke, bei dem es sich nicht um einen Neubau, sondern eine umgenutzte Hotelimmobilie handelt. Darüber hinaus kommen für die Expansion auch Projektentwicklungen infrage, die ursprünglich als Hotel geplant waren, um sie auf das Longstay-Konzept zu adaptieren, erklärt Hannibal DuMont Schütte, Gründer und Geschäftsführer STAYERY, die Wachstumsstrategie. Im Fokus der Pläne stehen derzeit B- und C-Städte. Seit September 2021 ist außerdem Jan Winterhoff, der zuvor bei der GBI Holding AG tätig war, als Head of Real Estate Expansion mit an Bord, um die Entwicklung der Marke voranzutreiben. Die Führungsriege von STAYERY bleibt trotz der anhaltenden Coronakrise optimistisch, auch weil die Auslastung in den Häusern in Berlin bei 98 Prozent und Bielefeld bei mehr als 70 Prozent in der zweiten Jahreshälfte 2021 lag. DuMont Schütte rechnet damit, dass die Pandemie „die Transformation bei den urbanen Beherbergungsangeboten maßgeblich beschleunigen wird“ und sich für das Longstay-Segment „letztlich als Wachstumsimpuls erweisen könnte.“

Bild: Steve Herud