Bundsverband Micro-Living appelliert an neue Regierung

Ein klares Bekenntnis für mehr studentisches Wohnen fordert der Bundesverband Micro-Living (BML) von der neuen Bundesregierung. Anlass sind die zu Semesterbeginn in Köln bereitgestellten Notschlafstellen für Studierende, die keine Wohnung gefunden haben. Situationen wie diese gebe es auch an anderen Standorten. „Es ist ein Armutszeugnis für den Bildungs- und Wirtschaftsstandort Deutschland, wenn junge Menschen zu Beginn ihrer akademischen Laufbahn solchen Verhältnissen ausgesetzt sind“, erklärt Michael Vogt, Vorstandsvorsitzender des BML. Zu oft scheiterten seiner Ansicht nach Bauprojekte in diesem Segment an überbordenden bürokratischen Regularien. Einen Stellplatz pro Wohnung vorhalten zu müssen, obwohl längst nicht alle Studierenden ein eigenes Auto besitzen, sondern lieber den ÖPNV oder Carsharing nutzen, mache keinen Sinn und koste unnötig Geld. Auch die nach wie vor übliche Vergabe kommunaler Grundstücke nach dem Höchstpreisgebot erschwere den Entwicklern von studentischem Wohnraum die Schaffung neuer Apartments.

Vogt: „Die Wohnsituation für Studierende – und die Entspannung der Wohnungsmärkte insgesamt, wenn Studierende in für sie vorgesehenen Wohnungen leben und andere Wohnungen dadurch frei werden – verdient einen genaueren Blick und sollte auf der Agenda der neuen Bundesregierung stehen.“

Michael Vogt, Vorstandsvorsitzender des BML. Bild: Bundesverband Micro-Living

The Flag: Senior Living in Spanien

Mit der Grundsteinlegung für 90 Seniorenwohnungen in Spanien will The Flag sein Wachstum vorantreiben. Standort des Gebäudekomplexes ist eine rund 5.200 qm große Brachfläche in Estepona. Die spanische Stadt liegt an der Costa del Sol in der Provinz Málaga in Andalusien.

Der Neubau soll über ein Restaurant, einen Fitness- und Wellnessbereich mit Sauna und 20 m langem Außenpool verfügen. Zudem sind Dienstleistungen wie Housekeeping, Fahrdienste, Einkaufsservice und Veranstaltungsangebote geplant. Die barrierefreien Einzel- oder Doppelapartments können individuell eingerichtet werden. Zur Basisausstattung gehört in der Regel eine Einbauküche sowie ein Telefon mit einem 24-Stunden-Notruf.

Neben Senior Living entwickelt und betreibt das deutsche Unternehmen auch Wohnangebote für Studenten und Geschäftsleute. Mittlerweile zählen 19 Häuser mit über 2.500 Apartments in Deutschland, der Schweiz und Spanien zum Portfolio von The Flag. In Deutschland entwickelt die Gruppe derzeit an sechs Standorten weitere Immobilien, die speziell auf die Bedürfnisse von älteren Menschen abgestimmt sind.

Bild: The Flag

Pantera baut Apartments bei Frankfurt

Der Projektentwickler Pantera wird ein Wohn- und Geschäftshaus in Langen bei Frankfurt am Main zu einer Anlage mit Serviced Apartments und einem Hotel umbauen. Dafür erhielt das Unternehmen kürzlich die Genehmigung, sodass die Bauarbeiten in der ersten Jahreshälfte 2022 beginnen können. Die Fertigstellung der 122 Serviced Apartments und 280 Hotelzimmer soll 2024 erfolgen. Insgesamt werden rund 14.800 qm Bruttogeschossfläche entstehen. Die Einheiten für Longstay-Aufenthalte sind zwischen 23 und 47 qm groß. Pantera strebt für beide Hospitality-Konzepte einen schlüsselfertigen Globalverkauf an institutionelle Investoren an. Für die Serviced Apartments konnte der Projektentwickler bereits die Marke MASEVEN von MA Management gewinnen. Der Standort Langen profitiert von seiner Nähe zu Frankfurt, Mainz, Wiesbaden und Darmstadt sowie zahlreichen großen Arbeitgebern im Rhein-Main-Gebiet.

Bild: 2020 FormFest – visuelle Kommunikation

Aufwärtstrend für studentisches Wohnen

Bei einer Online-Konferenz mit dem Titel „Semesterstart in Deutschland – Perspektiven für Student Housing und Micro Living“ waren sich die drei Referenten einig, dass sich die Assetklasse des studentischen Wohnens künftig sehr positiv entwickeln wird. Rainer Nonnengässer, International Campus, Alexander Lackner, neworld, und Amar Eskef, 21st Real Estate, gehen davon aus, dass die Coronapandemie das Marktsegment nur kurzzeitig ausgebremst hat. Zum Start des Wintersemesters 2021/22 im Oktober kehren die Studierenden (auch aus dem Ausland) zurück an die Universitäten und Hochschulen oder beginnen dort ihre akademische Laufbahn. Die Entwicklung, dass immer mehr Menschen ein Studium anfangen (durchschnittliches jährliches Plus von 2,3 Prozent), wird laut den Experten anhalten und gemeinsam mit den Nachhol-Effekten aus der Coronazeit aller Voraussicht nach zu einem Rekordsemester führen. Das wird sich auch auf den Wohnungsmarkt in den Universitätsstädten auswirken: Schätzungen erwarten etwa 630.000 Studierende auf der Suche nach bezahlbarem Wohnraum.

Lehren aus der Pandemie

Das Coronavirus hat zwischenmenschliche Kontakte in den Vordergrund gerückt. Aus diesem Grund gewinnen Communityflächen bei der Entwicklung neuer Wohnkonzepte an Bedeutung. Aufgrund des empfohlenen Mindestabstands von 1,5 m müssen öffentliche Areale, Gemeinschaftsbereiche und Lernräume etc. großzügiger bemessen sein.

Bild: contrastwerkstatt/stock.adobe.com

Colonies launcht „Supercolocs” in Europa

Mit Supercolocs hat der französische Co-Living-Anbieter Colonies sein Portfolio um eine neue Businesslinie erweitert. Das Konzept umfasst voll ausgestattete, „erschwinglichere“ und vom Betreiber eigens gemanagte Wohnräume für Studierende und junge Berufstätige. Zu jedem Projekt gehören gemeinschaftlich genutzte Areale sowie private Einheiten mit einer Größe von 10-20 qm. Darin finden vier bis acht BewohnerInnen Platz. Das Unternehmen hat bereits zwei Co-Living-Residenzen in Berlin am Start, das erste Supercolocs feierte in Frankreich sein Debüt. Deutschland-Premiere der neuen Marke ist für 2022 geplant. Insgesamt will das junge Unternehmen in den kommenden sechs Monaten europaweit mehr als 1.000 Gemeinschaftszimmer in diesem Format schaffen.

Über Colonies

Colonies wurde 2017 von Alexandre Martin (Bild), Amaury Courbon und François Roth gegründet. Mit über 30 offenen Residenzen in Europa, mehr als 300 MieterInnen und 70 MitarbeiterInnen bietet Colonies innovative Wohnlösungen in Form von möblierten und vollausgestatteten Wohngemeinschaften, die sich an den Bedürfnissen der BewohnerInnen orientieren und die Zukunft der Wohnungswirtschaft neu definieren wollen. Aktuell betreibt Colonies in Frankreich Häuser in Paris, Fontainebleau, Lille, Bordeaux, Marseille und Puteaux. Die Häuser in Berlin sind seit 2019 in Betrieb.

Weitere Informationen unter: www.livecolonies.com

Bild: Alexandre Martin/Colonies

HAMBURG TEAM kauft Seniorenwohnanlage

Für den Fonds „HAMBURG TEAM Wohnen 70+“ hat das Unternehmen HAMBURG TEAM Investment Management (HTIM) eine weitere Immobilie erworben. Die Anlage in Biesenthal bei Berlin verfügt über 4.700 qm mit 69 Wohneinheiten für betreutes Wohnen und zwei Wohngemeinschaften. Darüber hinaus umfasst das Angebot eine Tagespflegeeinrichtung und einen ambulanten Pflegedienst. In der Umgebung befindet sich außerdem ein Wohnviertel für überwiegend junge Familien sowie eine Kindertagesstätte, wodurch eine gut durchmischte Community entstehen soll. Verkauft wurde das Objekt von LEONWERT Immobilienmanagement; Mieter und Betreiber ist die Gemeinschaftswerk Wohnen und Pflege GmbH. Bei der Seniorenwohnanlage in Biesenthal handelt es sich um die zehnte Immobilie für den Fonds, der sich auf altersgerechte Wohnkonzepte spezialisiert hat.

Bild: ANKA-Projekt GmbH

Neue Ausgabe: Serviced Apartments 2021

Die Online-Plattform „Apartment“ und die Fachzeitschrift „hotelbau“ präsentieren Ihnen die Sonderausgabe „Serviced Apartments 2021“. Darin widmen wir uns ganz dem Longstay-Segment, das sich im Vergleich zur klassischen Hotellerie während der Coronapandemie als relativ resilient erwiesen hat. Wir stellen Ihnen neue Marken aus dem In- und Ausland (Acora Living the City, Joyn Serviced Living, Novotel Living, Radisson Hotel & Suites, Residence Inn by Marriott, The Embassies, Tulip Residences, Yuma) vor und geben einen Überblick über die derzeitige Marktsituation.

Selbstverständlich zeigen wir Ihnen auch aktuelle Projekte aus den Bereichen Serviced Apartments (BaseCamp Dortmund, Hood House Winterhude, Das Schlafwerk Stuttgart-Nord, Rioca Munich Posto 3, Schwan Locke München, Spot Serviced Suites Hürth) und bspw. studentische Wohnkonzepte (Hainbase Hannover). Außerdem greifen wir die Themen Digitalisierung, Gemeinschaftsflächen und Küchenplanung anhand von Best-Practice-Beispielen auf.

Alle Mitglieder von Apartment erhalten die Sonderveröffentlichung, die am 7. Oktober 2021 erscheint, kostenfrei.

Die Ausgabe „Serviced Apartments 2019“ erhalten Sie kostenlos als PDF-Datei unter www.hotelbau.de/downloads/serviced-apartments-2019