Steigender Bedarf an Longstay-Konzepten

Der Hotelneubau in Deutschland hat durch die Corona-Pandemie deutlich an Dynamik verloren – die Zahl der fertiggestellten Hotelzimmer ist rückläufig. Das geht aus der gemeinsamen Studie der benchmark. REAL Estate und des Analyseunternehmens bulwiengesa AG hervor, die seit 2019 zum fünften Mal durchgeführt wurde. Sie basiert auf einer Untersuchung der Bautätigkeit im Hotelsegment für Neubauten mit mindestens 40 Zimmern. Festgestellt wurde hingegen ein Bedarf an Konzepten wie Longstay-Hotels oder Serviced Apartments. Martin Hantel, geschäftsführender Gesellschafter von benchmark. erklärt: „Der Hotelmarkt entwickelt sich wieder zu dem, was er vor einigen Jahren bereits war: ein Markt für Spezialisten. Wer langfristig rentable Hotelinvestments sucht, muss die einzelnen Teilmärkte, die Hotelkonzepte und die Betreiberlandschaft genau kennen.“

Die zentralen Ergebnisse der Studie:

– Die Anzahl der fertiggestellten Hotelzimmer ist von rund 21.500 Zimmer im Jahr 2019 auf 20.277 Zimmer in 2020 zurückgegangen.

Von den ursprünglich für dieses Jahr prognostizierten 34.000 Zimmern wurden bis Februar 2021 erst 680 ausgeführt.

– Wie schon 2019 entstanden die meisten Hotelzimmer 2020 nicht mehr in den A-Städten; B-, C-, D-Lagen und Urlaubsstandorte haben ihren Marktanteil auf rund 66 Prozent (2019: 61%) ausgebaut.

– Rund 83 Prozent aller neu entstandenen Hotelzimmer zwischen 2019 und 2020 entfallen auf die Midscale- und Upscale-Hotellerie. Longstay-Konzepte sind im Kommen: 2020 beträgt der Anteil der auf eine lange Aufenthaltsdauer ausgelegten Zimmer an allen fertiggestellten Hotelzimmern 15,8 Prozent.

– Betreiber setzen verstärkt auf Rebranding anstatt auf Neubau.

Die vollständige Studie steht zum Download bereit unter: https://www.bulwiengesa.de/de/studien/hotelstudie-2021

Bild: stock.adobe.com/Mangostar

Rathenau-Hallen: neues Quartier entsteht an der Spree

Bereits seit Jahren steht die ehemalige AEG Transformatorenfabrik in Berlin-Oberschöneweide größtenteils leer, nun soll den denkmalgeschützten Rathenau-Hallen neues Leben eingehaucht werden. Noch in diesem Jahr will die neue Eigentümerin BaseCamp mit der Instandsetzung und Revitalisierung beginnen. Entstehen soll ein neues Quartier in zwei Teilen. Der Bereich BaseCamp Office wird auf 54.500 qm im westlichen Abschnitt gewerbliche Nutzungen wie Büros, Gastronomie und Ateliers beherbergen. Auf der Ost-Seite wird sich auf knapp 15.000 qm der BaseCamp Campus befinden, mit ausreichend Platz für ein urbanes Hostel- und Beherbergungsangebot. 430 Zimmer stehen für Shortstay zur Verfügung, z. B. für Gäste ansässiger Unternehmen, Dozenten der HTW Berlin, Studierende und Touristen. Darüber hinaus gibt es aber auch ein Longstay-Angebot. 60 Zimmer können beispielsweise von Studierenden und Mitarbeitern genutzt werden.

Den Mittelpunkt des Campus bildet das BaseHub im ehemaligen Kraftwerksgebäude mit Co-Working-, Freizeit- und Gemeinschaftsflächen sowie Atelier- und Ausstellungsbereichen. Entlang der Spree sorgt ein neuer öffentlich gesicherter Uferweg mit Marktplatz und Sportgeräten sowie Gastronomie für Aufenthaltsqualität auf dem oberirdisch autofreien Areal.

Geplante Nutzungsarten (ca., aktueller Planungsstand)

  • Büro: 72 Prozent
  • BaseCamp Shortstay (Beherbergung): 15 Prozent
  • BaseCamp Hub (Co-Working, Gemeinschaftsflächen etc.): 2,5 Prozent
  • BaseCamp Longstay/Wohnen: 4,5 Prozent
  • Ateliers: 3 Prozent
  • Nahversorger: 1,5 Prozent
  • Gastronomie: 1,5 Prozent

Visualisierung aus der Vogelperspektive: Tchoban Voss Architekten

Sonae Sierra verstärkt Development

Sonae Sierra hat mit Reifyeine neue Marke gelauncht, die auf die Bereiche Architektur, Engineering, Development & Projektmanagement, Marktforschung und Lizenzierung spezialisiert ist. Das Immobilienunternehmen mit rund 300 entwickelten Projekten in über 30 Ländern bekräftigt mit diesem Geschäftsbereich sein Engagement, multidisziplinäre Dienstleistungen für Immobilieninvestoren anzubieten. Damit führt es den Ansatz von Sierra Development Services fort, innovative, nachhaltige und inspirierende urbane Orte in verschiedenen Immobiliensektoren zu schaffen. Zu diesen zählen u. a. Stadtplanung, Mixed-Use, Gesundheitswesen, Gastgewerbe, Büros, Wohnen, Handel, Studenten- und Seniorenwohnungen, Bildung und Transport.

Von Boutique Resort bis Studentenwohnprojekt

Reify entwickelt u. a. mehrere Studentenwohnprojekte in Spanien und Portugal, leitet die Revitalisierung der beiden Shoppingcenter Quarrée Wandsbek und Mercado in Deutschland, gestaltet verschiedene Mixed-Use-Projekte, die Wohnen, Büros und/ oder Einzelhandel kombinieren, sowie das nachhaltige Boutique-Resort Umay und eine Seniorenresidenz in Portugal. Zuletzt entwarf Reify einen Masterplan für ein brasilianisches Projekt, das Büros, Hotels, Wohnen und Verkehr umfasst. Außerdem plante das Unternehmen den Ausbau und die Sanierung des Eurovea Projekts in der Slowakei sowie verschiedene Mixed-Use-Projekte für TGV-Bahnhöfe in Marokko. Das Portfolio wird von dem CityLife-Shopping-District in Mailand gekrönt – das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit dem renommierten Büro Zaha Hadid Architects entwickelt. (Bild Eurovea Projekt: Sonae Sierra)

Grundsteinlegung für die Four-Türme in Frankfurt

Im Rahmen einer kleinen Feierlichkeit wurde im März 2021 der Grundstein für das Four Frankfurt gelegt. Die Rückbauarbeiten für das vierteilige Quartiersprojekt begannen vor drei Jahren. Nun wird die Bodenplatte, auf der einmal vier Türme thronen sollen, gebaut, die voraussichtlich Ende Mai 2021 fertiggestellt sein soll. Wie es die Tradition verlangt, befüllten die drei Redner Jürgen Groß, von Groß & Partner, Ben van Berkel, von UNStudios, und Frankfurts Stadtplanungsdezernent, Mike Josef, gemeinsam eine Zeitkapsel mit Worten an die Nachwelt, Plänen und Schnitten des künftigen Quartiers, einer Hundert-Euro-Münze mit der Prägung „Einigkeit“ sowie – in Erinnerung an die aktuellen Ereignisse – einer Four-Mund-Nasen-Maske. Die Zeitkapsel wurde anschließend in die Bodenplatte unterhalb des höchsten der vier Türme einbetoniert.

Nach der Fertigstellung der Bodenplatte wird der Hochbau des Quartiers in Angriff genommen. Die Bauarbeiten sollen voraussichtlich 2023/2024 fertiggestellt sein.

Wollen Sie mehr über das Four in Frankfurt erfahren? Besuchen Sie uns auf unserer Webseite www.apartment-community.de/four und erhalten sie detaillierte Einblicke in das Projekt.

Sieben neue Häuser von Locke

WunderLocke

London, Dublin, München und Cambridge stehen als kommende Standorte für die Longstay-Marke Locke im Laufe des Jahres 2021 auf der Agenda, wie die britische Muttergesellschaft edyn bekannt gegeben hat. Das Konzept kombiniert die Grundzüge eines Aparthotels mit dem Design eines Lifestyle-Hotels und erwies sich während der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr als resilient. Aus diesem Grund setzt Locke seine Europa-Expansion nun fort.

Eröffnungen in London

Locke wird mit zwei Häusern in der englischen Hauptstadt an den Start gehen. Den Anfang macht im Mai 2021 Kingsland Locke mit 124 Einheiten, einem Coworking-Bereich, einem Fitnessstudio sowie verschiedenen gastronomischen Angeboten. Für die Innenarchitektur zeichnet das Londoner Studio Red Deer verantwortlich, sodass die öffentlichen Bereiche in knalligen Farben erstrahlen, während die Apartments eher zurückhaltend gestaltet sind.

Im Osten Londons, unweit des ersten Hauses der Metropole, Leman Locke, soll im Oktober 2021 eine weitere Eröffnung folgen. Unter dem Namen Buckle Street Studios by Locke entstehen 87 Mikroapartments sowie 16 Hotelzimmer für kürzere Aufenthalte. Für das Design wurde das Büro Grzywinski+Pons engagiert, das bereits die ersten vier Häuser der Marke in London, Manchester und Edinburgh gestaltet hat.

Neue Standorte in Dublin

Auch in Dublin sollen zwei neue Häuser an den Start gehen. Zanzibar Locke wird sich in einem Bestandsgebäude befinden und seinen Gästen 160 Studios mit einer Größe zwischen 25 und 80 qm bieten. Ein Restaurant, Bereiche für Coworking, Besprechungen und Veranstaltungen sowie ein Fitnessstudio ergänzen das Raumprogramm. Die Eröffnung ist für Mai 2021 geplant.

Dagegen wird Becket Locke ab August 2021 über 241 Apartments verfügen und ein maritimes Design erhalten. Darüber hinaus soll der zweite Standort in Dublin eine Coworking-Area, Besprechungsräume, eine Cocktailbar, einen Coffee Shop und ein Restaurant bekommen.

Locke in München

Die Marke expandiert mit zwei Münchener Häusern in diesem Jahr auch nach Deutschland. Den Anfang macht im Mai 2021 Schwan Locke mit 151 Wohneinheiten. Das Interior Design stammt vom Büro Fettle und soll an die Werkbund-Bewegung der 1920er-Jahre erinnern. Wie die weiteren Häuser soll auch die Anlage an der Theresienwiese über Coworking-Flächen verfügen. Außerdem erwartet die Gäste ein Fitness-Bereich, Verkaufsflächen sowie gastronomische Angebote.

Ebenfalls in die bayerische Landeshauptstadt kommt im Juli 2021 WunderLocke. 360 Apartments, Coworking-Bereich, Besprechungs- und Veranstaltungsräume, Fitnessstudio und ein Pool im Außenbereich zeichnen diesen neuen Standort aus. Darüber hinaus soll es eine Rooftop-Bar sowie weitere Gastro-Angebote geben. Hinter dem Design steckt das Büro Holloway-Li, das bereits 2020 ein Haus in London, Bermonds Locke, gestaltet hat.

Expansion nach Cambridge

Mit 180 Einheiten im Turning Locke streckt die Marke im September 2021 auch ihre Fühler nach Cambridge aus. Der Name leitet sich vom Computer-Wissenschaftler Alan Turning ab und verweist auf die Nähe des Standorts zur Universität Cambridge. Mehrere Gastronomien, Coworking-Areal, Verkaufsflächen und Besprechungsräume ergänzen die Longstay-Zimmer. Für die Architektur zeichnen die Planer von dRMM verantwortlich, das Interior Design liefert das Studio AvroKO.

Bild: Holloway-Li

Radisson plant 30 Eröffnungen in 2021

Das laufende Jahr soll für die Radisson Hotel Group ein besonders wichtiges werden, mit rund 30 Neueröffnungen im EMEA-Raum. Die Gruppe wächst damit um 5.000 Zimmer. Trotz Krise stehen die Zeichen bei Radisson also weiterhin auf Expansion. Erst im vergangenen Jahr wurden für die DACH-Region fünf weitere Hotelprojekte mit etwa 8.000 Zimmern unterzeichnet. Im Fokus stehen dabei zum einen die im letzten Jahr eingeführte Conversion-Marke Radisson Individuals, zum anderen der Wachstumsmarkt der Serviced Apartments. Das Longstay-Portfolio soll sich innerhalb der nächsten fünf Jahre verdoppeln, neue Standorte sind u. a. in Paris, Amsterdam, Istanbul, Larnaca, Nikosia, Kairo, Riad sowie im DACH-Raum geplant. Unter den 30 Neueröffnungen befinden sich auch sieben Hotels der Premium-Lifestyle-Marke Radisson Collection in Städten wie Cortina, Mailand, Venedig, Sevilla, Lyon und Bodrum. Damit erweitert sich das Gesamtportfolio der Luxusmarke auf mehr als 35 Hotels weltweit.

Mehr über die aktuellen Pläne von Radisson erfahren Sie in der Videobotschaft von Elie Younes.

Bild: Radisson Hotel Group

Bienenstock für Studierende in Freising

Bis zum Sommersemester 2023 entsteht im bayerischen Freising ein studentisches Wohnquartier mit 67 Apartments, Gemeinschaftszonen, Anbauflächen für Obst und Gemüse sowie vier Bienenvölkern. „Bee Free“ heißt das Neubauprojekt des Münchener Bauträgers BHB, das sich aus zwei Gebäuden zusammensetzt. Zielgruppe der Entwicklung sind Studierende der Hochschule für angewandte Wissenschaften Weihenstephan-Triesdorf, der Technischen Universität München sowie weiterer (Berufs-)Fachschulen in Freising. Der Bezug der Bildungsstätten schlägt sich im Konzept der Wohnanlage nieder: Die Studierenden sollen hier ein nachhaltiges Zuhause finden, in dem sie ihre eigenen Lebensmittel im Einklang mit der Natur anbauen, verarbeiten und verzehren können.

Das Konzept von Bee Free

Die Apartments und Zwei-Zimmer-Wohnungen mit Größen zwischen 22 und 51 qm Wohnfläche befinden sich an der Rotkreuzstraße, Ecke Karwendelring in Freising. Urban Gardening steht im Fokus des Projekts: Dazu bildet ein 1.600 qm großer Garten mit Obstbäumen, Beerensträuchern und Platz für Freizeitaktivitäten das Herzstück der Anlage. Die Bewohner sollen die Außenflächen mit Obst, Gemüse und Kräutern bepflanzen und pflegen. Die Ernte kann dann in der Gemeinschaftsküche weiterverarbeitet werden. Was nicht direkt gegessen wird, findet im Untergeschoss im „Bierkeller“ einen Lagerplatz – eine Hommage an Freising als Brauerei-Standort sowie an den entsprechenden Studiengang in Weihenstephan. Ein Insektenhotel des Lichtkünstlers Philipp Frank im Garten und vier Bienenvölker auf dem Dach ergänzen das Angebot der Außenflächen.

Nachhaltige Architektur

Die Gebäude nach Plänen des Büros Meyer Huber Architekten bestehen teilweise aus recycelten und klimaneutralen Materialien und sollen nach dem KFW-55 Standard errichtet werden. Die Möblierung der Einheiten erfolgt in Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen und auch von außen zeigen sich von der Natur inspirierte Gestaltungselemente. Die schlichte Fassade ist in der Farbe von Honig verputzt und präsentiert auf der Straßenseite ein wabenförmiges und honiggoldenes Mosaik-Kunstwerk der Mayer´schen Hofkunstanstalt.

Mehr zu neuen Konzepten aus dem Longstay-Bereich erfahren Sie am 20. Mai 2021 in unserem kostenfreien Webtalk. Mehr zu unserer digitalen Seminarreihe finden Sie hier:

apartment-community.de/webtalk-serviced-apartments

Bild: BHB Unternehmensgruppe

Die Zwei-in-Eins-Lösung

Die Corona-Pandemie hat unser Leben und die Baubranche in vielen Bereichen verändert: Investoren meiden vorher beliebte Asset-Klassen, die Bewilligung von Bauprojekten dauert teils länger und bedingt durch das Homeoffice ziehen viele Menschen von urbanen Lagen in ländliche Regionen. Trotzdem konnte das Virus beim Mangel an Wohnraum, vor allem in den Städten, bislang keine Trendwende bewirken. Ein zu geringes Angebot und eine zu hohe Nachfrage treiben Mietpreise ungehindert weiter in die Höhe.

Gleichzeitig erkennen Experten ein weiteres Problem, das sich durch die Pandemie weiter zuspitzen wird. Die Einreisebeschränkungen werden den Fachkräftemangel in Deutschland verschärfen. Denn obwohl die Krise bereits jetzt einige in der Bundesrepublik arbeitslos gemacht hat, ist die deutsche Wirtschaft auf hochspezialisierte Einwanderer angewiesen. Einfach gesagt: Es gäbe vielleicht sogar genug Menschen vor Ort, die die unbesetzten Jobs antreten könnten, ihnen fehlen aber die nötigen Qualifikationen. Für beide Probleme, den Mangel an Wohnraum und an Fachkräften, gibt es einen Lösungsansatz.

Er ist nicht neu, aber ein Imagewandel hat ihm zu neuer Sexyness für Arbeitgeber und -nehmer verholfen. Die Rede ist von Werkswohnungen, die mittlerweile, etwas zeitgemäßer, Mitarbeiterwohnungen heißen. Wer potenziellen Mitarbeitern nicht nur einen Job, sondern auch eine Wohnung anbieten kann, erhöht seine Chancen im Wettbewerb um qualifiziertes Personal, egal ob aus dem In- oder Ausland. Wir stellen Ihnen aktuelle Bauprojekte von Volkswagen Immobilien, der Backwarenkette Rischart sowie der Schwarz Gruppe vor und sprechen mit dem Deutschen Mieterbund e. V. über die Vor- und Nachteile des Mitarbeiterwohnens.

Bild: slavun/stock.adobe.com

Bringt 2021 eine Neustrukturierung des Hotelmarktes?

Im Rahmen einer Online-Konferenz von Wuest Partner Deutschland, der Skjerven Group und allmyhomes sind Umwandlungsmöglichkeiten von Hotels und Perspektiven gewerblichen Wohnens in Folge der Corona-Krise diskutiert worden. Aufgrund der Zahlen des vergangenen Jahres deute einiges auf eine Neuausrichtung hin, meinte Karsten Jungk, Geschäftsführer von Wuest Partner. Gute Zukunftsaussichten bestätigte er dem Bereich der Ferienhotellerie. Stadthotels mit Fokus auf Konferenzen und Messen könnten es weiterhin schwer haben.

Wie schon oftmals in der Branche thematisiert, sieht auch Einar Skjerven, Geschäftsführer der Skjerven Group, die Zukunft im Segment Longstay bzw. Serviced Apartments/Serviced Living. Dadurch könnten u. a. neue Zielgruppen erschlossen werden. „Bei unserem ersten Vorhaben in der Berliner City West haben wir zunächst vor allem an mobile Professionals, berufstätige Singles und eventuell Studierende als Nutzer gedacht. Tatsächlich haben dann auch einige ältere Menschen die Gelegenheit ergriffen und sind als Selbstnutzer dauerhaft in die Beautique Apartments gezogen“, berichtet Skjerven. Bei der Suche nach neuen Umnutzungsmöglichkeiten geht der Geschäftsführer aktiv auf private Hoteleigentümer zu.

Serviced Apartments eignen sich aber nicht nur als Alternative zum Hotel, sie können ggf. auch Lücken auf dem Wohnungsmarkt schließen, meint Dagmar Faltis von allmyhomes. Niedrigere Kaufpreise, weniger Verwaltungsaufwand und gute Renditen würden dieses Segment besonders attraktiv für Kapitalanleger machen. Während die Bruttorenditen klassischer Wohnungsinvestments in München und Berlin aktuell zwischen 2,4 und 2,6 Prozent p. a. lägen, ließen sich mit Serviced Apartments derzeit zwischen 3,0 und 4,0 Prozent erwirtschaften.

Beautique Apartments Berlin. Bild: Skjerven Group