Möbelbau: Selbst ist der Student*

Was ist heutzutage eine große Gefahr für unsere Gesundheit, aber vielen immer noch nicht bewusst? Das Sitzen. Nicht nur der Bewegungsapparat selbst leidet, auch die Gefahr für Herzerkrankungen oder Diabetes steigt. Deshalb beschäftigten sich Studierende der Technischen Universität Kaiserslautern mit der Frage, wie man mehr Bewegung ins Sitzen bringt. Sie legten im Rahmen eines Möbelbauseminars selbst Hand an und fertigten Prototypen, die nun der Öffentlichkeit präsentiert werden.

„Beim Entwurfsprozess unterstützten digitale Werkzeuge das kreative Arbeiten“, sagt Eva Hagen vom Fachbereich Architektur der TU Kaiserslautern, die das Seminar betreute. „Hierzu gab es im Vorfeld Workshops zur Software und zu den Grafikprogrammen. Im Vordergrund standen das Verständnis und der kontrollierte Umgang mit der Geometrie.“ Darüber hinaus erhielten die Studierenden einen Einblick in digitale Darstellungsmethoden, dazu zählen beispielsweise das Erstellen von Vektorgrafiken, Visualisierungen und die Schnittstelle zum computergestützten Modellbau.

Bild: Nina Gusenburger/Dominik Diehl

*oder natürlich auch die Studentin

CampusRO strebt DGNB-Platin an

Im bayerischen Rosenheim entsteht bis Anfang 2022 ein Quartier für Studierende auf dem Areal einer ehemaligen Gewerbehalle. Fokus des Projekts CampusRO mit 211 Wohneinheiten liegt auf dem Aspekt der Nachhaltigkeit, um als erstes Studenten-Quartier in Deutschland von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) mit dem Platin-Zertifikat ausgezeichnet zu werden. Dafür plante das Büro ACMS Architekten aus Wuppertal drei Gebäudekomplexe in Holzhybrid-Bauweise, denn Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, dessen Produktion keine Treibhausgase freisetzt und stattdessen CO2 speichert. Darüber hinaus werden für den Neubau Materialien aus der Abbruchmasse der ehemaligen Gewerbeimmobilie auf Schadstoffe geprüft und recycelt. Auch durch diese Maßnahme kann CO2 beim Bau eingespart werden.

Hybride Konstruktion

Um den Vorgaben der DGNB zu entsprechen, fokussiert sich CampusRO auf etwa 35 Themenschwerpunkte. Welche Maßnahmen der Projektentwickler CampusRO Projektentwicklungs GmbH & Co. KG, ein Joint Venture der ECKPFEILER Immobilien Gruppe GmbH und der PMA Invest GmbH & Co. KG, zusätzlich ergreift, erfahren Sie am 20. Mai 2021 in unserem Webtalk „Studentisches Wohnen – moderne und nachhaltige Konzepte“.

Die Konstruktion des Neubaus setzt sich aus Brettschichtholz und Ortbeton zusammen. Alle Obergeschosse werden in Holzbauweise errichtet, ebenso wie die lastabtragenden Außenwände. Diese werden werkseitig vorgefertigt und kommen bereits mit eingebauten Fenstern, Lüftungen und Außenwandschalung auf die Baustelle. Das verwendete Holz stammt aus bayerischen und österreichischen Wäldern und verfügt über eine PEFC-Zertifizierung, die eine nachhaltige Waldbewirtschaftung garantiert. Darüber hinaus stammen auch die weiteren Baumaterialien aus Produktlinien, die nach gesundheits- und umweltschutzrechtlichen Standards zertifiziert sind und sich positiv auf die CO2-Bilanz und das Raumklima auswirken. Eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach produziert Ökostrom für das Quartier. Zudem sorgen begrünte Flächen, Bienennährstauden und Vogel-Nistkästen für mehr Nachhaltigkeit und Biodiversität.

Weitere Infos zum Projekt lesen Sie außerdem im Interview mit Wolfgang Bogner, Geschäftsführer der ECKPFEILER Immobilien GmbH.

Bild: CampusRO Projektentwicklungs GmbH & Co. KG

Bienenstock für Studierende in Freising

Bis zum Sommersemester 2023 entsteht im bayerischen Freising ein studentisches Wohnquartier mit 67 Apartments, Gemeinschaftszonen, Anbauflächen für Obst und Gemüse sowie vier Bienenvölkern. „Bee Free“ heißt das Neubauprojekt des Münchener Bauträgers BHB, das sich aus zwei Gebäuden zusammensetzt. Zielgruppe der Entwicklung sind Studierende der Hochschule für angewandte Wissenschaften Weihenstephan-Triesdorf, der Technischen Universität München sowie weiterer (Berufs-)Fachschulen in Freising. Der Bezug der Bildungsstätten schlägt sich im Konzept der Wohnanlage nieder: Die Studierenden sollen hier ein nachhaltiges Zuhause finden, in dem sie ihre eigenen Lebensmittel im Einklang mit der Natur anbauen, verarbeiten und verzehren können.

Das Konzept von Bee Free

Die Apartments und Zwei-Zimmer-Wohnungen mit Größen zwischen 22 und 51 qm Wohnfläche befinden sich an der Rotkreuzstraße, Ecke Karwendelring in Freising. Urban Gardening steht im Fokus des Projekts: Dazu bildet ein 1.600 qm großer Garten mit Obstbäumen, Beerensträuchern und Platz für Freizeitaktivitäten das Herzstück der Anlage. Die Bewohner sollen die Außenflächen mit Obst, Gemüse und Kräutern bepflanzen und pflegen. Die Ernte kann dann in der Gemeinschaftsküche weiterverarbeitet werden. Was nicht direkt gegessen wird, findet im Untergeschoss im „Bierkeller“ einen Lagerplatz – eine Hommage an Freising als Brauerei-Standort sowie an den entsprechenden Studiengang in Weihenstephan. Ein Insektenhotel des Lichtkünstlers Philipp Frank im Garten und vier Bienenvölker auf dem Dach ergänzen das Angebot der Außenflächen.

Nachhaltige Architektur

Die Gebäude nach Plänen des Büros Meyer Huber Architekten bestehen teilweise aus recycelten und klimaneutralen Materialien und sollen nach dem KFW-55 Standard errichtet werden. Die Möblierung der Einheiten erfolgt in Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen und auch von außen zeigen sich von der Natur inspirierte Gestaltungselemente. Die schlichte Fassade ist in der Farbe von Honig verputzt und präsentiert auf der Straßenseite ein wabenförmiges und honiggoldenes Mosaik-Kunstwerk der Mayer´schen Hofkunstanstalt.

Mehr zu neuen Konzepten aus dem Longstay-Bereich erfahren Sie am 20. Mai 2021 in unserem kostenfreien Webtalk. Mehr zu unserer digitalen Seminarreihe finden Sie hier:

apartment-community.de/webtalk-serviced-apartments

Bild: BHB Unternehmensgruppe

Webtalk “Studentisches Wohnen – moderne und nachhaltige Konzepte”

Mit dem Ende der Krise steigt auch wieder die Zahl ausländischer Studierender an Hochschulen und Universitäten. Nicht nur für diese, sondern auch für die zahlreichen heimischen Studenten gibt es aktuell viele spannende Marken und neue Projekte auf dem Markt, die der Zielgruppe durch Fokus auf Gemeinschaft und Nachhaltigkeit gerecht werden wollen.

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Neue Studentenapartments für Nürnberg

Die Unternehmensgruppe Kapitalpartner Konzept hat ein 3.000 qm großes Grundstück in der Conradtystraße 1a in Nürnberg an das Bayerische Immobilien Kontor (BayIKo) verkauft. Im Rahmen des Projekts „Con1“ sind auf einer BGF von 9.800 qm im Bezirk „Rangierbahnhof“ etwa 250 Studentenapartments geplant. Die Fertigstellung ist für 2023 angezielt, zeitgleich mit der Eröffnung der Technischen Universität Nürnberg. Während des Vermittlungsprozesses war Savills für beide Parteien beratend tätig.

Über Kapitalpartner Konzept

Seit 2008 fokussiert Kapitalpartner Konzept auf die Errichtung von Studentenzimmern und Studentenwohnungen. Das Projekt in Nürnberg ist das siebte nach bereits realisierten Objekten in Bremen, Konstanz, Stuttgart, Neu-Ulm und Hamburg. Weitere befinden sich in der Entwicklung.

Bild: Sina Ettmer/stock.adobe.com

Campus 71: Studentenapartments aus Modulen

In Essen hat das niederländische Modulbau-Unternehmen Jan Snel das Großprojekt Campus 71 fertiggestellt. Die Errichtung der 106 Apartments dauerte dabei nur ein Jahr. Die einzelnen Module wurden in der Fabrik gefertigt und vor Ort nach dem Baukastenprinzip aufeinandergestapelt. Die Bauweise trägt zusätzlich auch zur Nachhaltigkeit bei: Am Ende ihrer Nutzungsphase können die Einzelkomponenten für einen neuen Zweck wiederverwendet werden. Die Wohneinheiten für Studenten sind vollständig eingerichtet und mit einer Kitchenette und einem Badezimmer sowie einer Fensterfront mit französischem Balkon ausgestattet. Das Gebäude liegt in unmittelbarer Nähe zur Universität und einem 4 ha großen Park.

Bild: Jan Snel

Haben Mikroapartments für Studenten eine Zukunft?

Zentrumsnahe Mikroapartments sind besonders für Studierende und Young Professionals attraktiv. Mit 70.000 Einheiten bilden Studentenapartments, laut einer Pressemeldung von BelForm, den größten Anteil an Mikrowohnungen in Deutschland. Doch durch die Corona-Pandemie ist die Zukunft des Mikroliving-Konzepts unklar. „Die meisten Verträge laufen bis zum Ende des Semesters“, sagt Felix Embacher, Diplom-Geograf und Immobilienökonom, der beim Beratungsunternehmen Bulwiengesa für das Mikrowohnen zuständig ist. Außerdem werden ausländische Studenten ausbleiben, da sie durch das Virus Probleme bei der Anreise bekommen könnten, so Embacher. Es bleibt also abzuwarten, ob sich der Mikroliving-Markt im kommenden Studienjahr erholen wird.

Bild: Olezzo/stock.adobe.com