Alpenhotel Ammerwald: Mitarbeiterbindung durch Mitarbeiterwohnen

Ab Herbst 2022 sollen die Angestellten des Alpenhotel Ammerwald das neue Personalhaus beziehen können. Es befindet sich direkt neben dem Hauptgebäude mit den Gästezimmern und wird über 36 Wohneinheiten für das Hotelpersonal verfügen. Auch die bestehenden zwölf Apartments für die Belegschaft in einem anderen Haus auf dem Gelände werden renoviert. Hinter dem Bauprojekt steckt eine Maßnahme zur Bindung von Mitarbeitenden, wie Rudolf Reichenauer, Leiter BMW Group Personal- und Sozialwesen, beim Spatenstich im April 2022 durchblicken ließ: „Das Team ist der wichtigste Erfolgsgarant der BMW Group, auch hier am Standort.“

Der Neubau für die Mitarbeiter des Alpenhotel Ammerwald setzt, ebenso wie die Hotelimmobilie, auf nachhaltige Technologien, darunter eine 120 qm große Photovoltaikanlage und Solarthermie. Das Bauwerk wird in Modulbauweise errichtet, weshalb derzeit rund 70 Elemente aus Holz montiert werden.

Das Alpenhotel Ammerwald

Bereits seit 1942 befindet sich das Alpenhotel Ammerwald, kurz hinter der österreichischen Grenze, im Besitz der BMW Group. Der Automobilhersteller nutzte das Haus für Tagungen und schickte die Mitarbeitenden dorthin zur Erholung. Nach umfassenden Umbaumaßnahmen öffnete das sechsstöckige Hotel 2009 wieder seine Pforten. Die Pläne für die Sanierung stammten vom Architekturbüro Oskar Leo Kaufmann und Albert Rüf und berücksichtigen nachhaltige Lösungsansätze: So versiegelt der Neubau mit 93 Zimmern und 350 qm Konferenzflächen ca. 40 Prozent weniger Naturfläche als der Altbau. Darüber hinaus versorgt eine CO2-neutrale Pelletheizanlage das Niedrigenergiehaus mit Wärme, wodurch 40 Prozent Energie gegenüber dem alten Bestand eingespart werden können. Eigene Brunnen fördern Grundwasser und das Abwasser wird über eine biologische Abwasserreinigung entsorgt.

Bild: BMW Group

CampusRO strebt DGNB-Platin an

Im bayerischen Rosenheim entsteht bis Anfang 2022 ein Quartier für Studierende auf dem Areal einer ehemaligen Gewerbehalle. Fokus des Projekts CampusRO mit 211 Wohneinheiten liegt auf dem Aspekt der Nachhaltigkeit, um als erstes Studenten-Quartier in Deutschland von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) mit dem Platin-Zertifikat ausgezeichnet zu werden. Dafür plante das Büro ACMS Architekten aus Wuppertal drei Gebäudekomplexe in Holzhybrid-Bauweise, denn Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, dessen Produktion keine Treibhausgase freisetzt und stattdessen CO2 speichert. Darüber hinaus werden für den Neubau Materialien aus der Abbruchmasse der ehemaligen Gewerbeimmobilie auf Schadstoffe geprüft und recycelt. Auch durch diese Maßnahme kann CO2 beim Bau eingespart werden.

Hybride Konstruktion

Um den Vorgaben der DGNB zu entsprechen, fokussiert sich CampusRO auf etwa 35 Themenschwerpunkte. Welche Maßnahmen der Projektentwickler CampusRO Projektentwicklungs GmbH & Co. KG, ein Joint Venture der ECKPFEILER Immobilien Gruppe GmbH und der PMA Invest GmbH & Co. KG, zusätzlich ergreift, erfahren Sie am 20. Mai 2021 in unserem Webtalk „Studentisches Wohnen – moderne und nachhaltige Konzepte“.

Die Konstruktion des Neubaus setzt sich aus Brettschichtholz und Ortbeton zusammen. Alle Obergeschosse werden in Holzbauweise errichtet, ebenso wie die lastabtragenden Außenwände. Diese werden werkseitig vorgefertigt und kommen bereits mit eingebauten Fenstern, Lüftungen und Außenwandschalung auf die Baustelle. Das verwendete Holz stammt aus bayerischen und österreichischen Wäldern und verfügt über eine PEFC-Zertifizierung, die eine nachhaltige Waldbewirtschaftung garantiert. Darüber hinaus stammen auch die weiteren Baumaterialien aus Produktlinien, die nach gesundheits- und umweltschutzrechtlichen Standards zertifiziert sind und sich positiv auf die CO2-Bilanz und das Raumklima auswirken. Eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach produziert Ökostrom für das Quartier. Zudem sorgen begrünte Flächen, Bienennährstauden und Vogel-Nistkästen für mehr Nachhaltigkeit und Biodiversität.

Weitere Infos zum Projekt lesen Sie außerdem im Interview mit Wolfgang Bogner, Geschäftsführer der ECKPFEILER Immobilien GmbH.

Bild: CampusRO Projektentwicklungs GmbH & Co. KG

Campus 71: Studentenapartments aus Modulen

In Essen hat das niederländische Modulbau-Unternehmen Jan Snel das Großprojekt Campus 71 fertiggestellt. Die Errichtung der 106 Apartments dauerte dabei nur ein Jahr. Die einzelnen Module wurden in der Fabrik gefertigt und vor Ort nach dem Baukastenprinzip aufeinandergestapelt. Die Bauweise trägt zusätzlich auch zur Nachhaltigkeit bei: Am Ende ihrer Nutzungsphase können die Einzelkomponenten für einen neuen Zweck wiederverwendet werden. Die Wohneinheiten für Studenten sind vollständig eingerichtet und mit einer Kitchenette und einem Badezimmer sowie einer Fensterfront mit französischem Balkon ausgestattet. Das Gebäude liegt in unmittelbarer Nähe zur Universität und einem 4 ha großen Park.

Bild: Jan Snel