Imm cologne 2022: Die Zukunft temporären Wohnens

Auf der Möbel- und Einrichtungsmesse imm cologne 2022 widmet sich die seit zehn Jahren von Creative Director Dick Spierenburg kuratierte Plattform für Interior Design erstmals dem Thema Long- und Shortstay-Apartments. Aus dem bisherigen Ansatz „Visions of ‚Das HAUS‘“ wird im kommenden Jahr „Visions of ‚Das Apartment HAUS‘“. Die Idee dahinter: Neue Herausforderungen stellen sich nicht nur bei der zunehmenden Verschmelzung von Wohnen und Home Working, sondern auch bei der Entwicklung von Modellen für temporäres Wohnen, mit denen Lösungen für die künftige Stadtentwicklung gesucht werden. Führungskräfte, Digital Nomads und Studierende haben jeweils andere Anforderungen an Urban-Living-Wohnkonzepte und damit auch an deren Ausstattung.

Drei Designer – drei Visionen

Bei „Visions of ‚Das Apartment HAUS‘“ stellen drei Designestudios aus Deutschland, den Niederlanden/Australien und aus Schweden/Italien experimentelle Ideen für kontemporäres Wohnen vor, um zum Diskutieren und Nachdenken anzuregen. Die Australierin Kate Booy, die zusammen mit ihrem Mann Joel Booy das Studio Truly Truly führt, entwickelt eine Fortsetzung ihrer Raumforschung durch die Anregung der Sinne. Anstelle eines typischen Wohnlayouts stellt sich das Designerehepaar den Raum als Leinwand vor, die mit einer anregenden Komposition von Elementen arrangiert ist. Luca Nichetto, der von Venedig und Stockholm aus für bekannte Marken wie Rolf Benz arbeitet, fokussiert mit seinen Ideen auf Werte wie Leidenschaft und handwerkliches Können. Er arbeitet an einem Konzept mit zwei Bedeutungsebenen: eine im Bezug auf die Botschaft, die andere in Bezug auf die Elemente, die für die neue Ära des Wohnens und Arbeitens relevant sein könnten. Bei dem Offenbacher Designer Sebastian Herkner wird es um die Gestaltung von Co-Living- und Co-Working-Bereichen gehen. Dabei beschäftigt ihn die Frage nach den Übergängen zwischen Konzentrations- und Kommunikationsräumen, die er so gestalten will, dass für unterschiedliche Bedürfnisse zwischen Rückzug und Gemeinschaftserleben Platz ist.

Bild: imm cologne

Baubeginn für Aparthotel bei Stuttgart

In Stuttgart-Vaihingen haben am 24. November 2021 die Bauarbeiten für einen Neubaukomplex mit Büroflächen (14.480 qm BGF) und ein Aparthotel begonnen. Campo Novo Business heißt das Projekt mit 259 Wohneinheiten, das Ende 2023 fertiggestellt werden soll. Die Pläne für das Gebäudeensemble stammen vom Architekturbüro blfp planungs gmbh. Als Entwickler, Bauträger und Investor fungiert die P+B Group mit Sitz in Troisdorf bei Köln, Generalunternehmer ist Ed. Züblin.

Campo Novo Business Vaihingen

Bei Stuttgart Vaihingen handelt es sich um den siebten Standort der Marke Campo Novo Business. Insgesamt hat die P+B Group bislang 2.000 Apartments sowohl für Studierende als auch für eine arbeitende Zielgruppe errichtet. Das neue Aparthotel soll über eine Bruttogeschossfläche (BGF) von 16.260 qm und 6.327 qm Gesamtwohnfläche verfügen. Von den 259 Wohneinheiten werden 30 barrierefrei realisiert. Darüber hinaus sind alle Apartments mit Küchen, Balkonen oder Loggien und einem elektronischen Schließsystem ausgestattet. Eine Dachterrasse sowie weitere Grünflächen und eine Tiefgarage ergänzen das Angebot für die Bewohner, die bis zu drei Monate lang bleiben können. Bei den Serviced Apartments bestimmt der Gast, welche Dienstleistungen er in Anspruch nehmen möchte: vom Standard- über Business- bis hin zum Premiumservice. Betreiber des Campo Novo Business Vaihingen ist die Stuttgarter Hildebrandt Wohnservice GmbH.

Bild: P+B Group

Ein Stay KooooK für Genf

SV Hotel hat den sechsten Standort für seine Eigenmarke Stay KooooK verkündet: Genf. Das Haus soll mit 84 Studios an der Rue de la Servette in der Westschweiz entstehen. Geplant ist ein Mixed-Use-Konzept, bestehend aus einem Supermarkt und einem Restaurant im Erdgeschoss sowie der Hotelnutzung auf den acht darüber gelegenen Stockwerken. Der Gebäudeentwurf stammt aus der Feder des ortsansässigen Architektenbüros Frei Stefani.

Herzstück des Genfer Stay KooooK wird das Wohnzimmer in der neunten Etage, umgeben von einer Terrasse mit Blick bis zum See und dem Montblanc-Massiv. Um der Nachfrage nach Extended-Stay-Angeboten gerecht zu werden, sind die Studios mit Kitchenette und Waschmaschine ausgestattet. Rund ein Drittel ist speziell auf Familien zugeschnitten. Auch das verschiebbare Wohnelement The Slide gehört zum Konzept: Mittels eines leichten Zugs am Hebel des Möbels lassen sich die Räume situativ umgestalten.

Auf Wachstumskurs

Nach der Weltpremiere von Stay KooooK in Bern Wankdorf im September 2020, sollen 2022 zwei Häuser in Nürnberg und ein weiterer Standort in Bern folgen. 2023 sollen ebenfalls zwei Projekte fertiggestellt werden: Genf und Leipzig. Hamburg steht für 2024/25 auf dem Plan.

Sie wollen mehr Informationen über die Marke? Mitglieder der Apartment Community lesen ein Markenporträt über Stay KooooK hier!

Bild: Frei & Stefani SA, Architecture et Développement

Ein SMARTY Hotel im Saarland

Am 12. November 2021 hat die Rheinland Hotel Kollektion ein SMARTY Hotel Boardinghouse im saarländischen Homburg eröffnet. Nach einer Umbauzeit von neun Monaten bietet das Haus Einzel-, Doppelzimmer sowie Studios für zwei Personen, die für Short- und Longstay-Aufenthalte gebucht werden können. Den Gästen stehen außerdem eine Gin-Bar und ein Restaurant zur Verfügung. Darüber hinaus gehört zum Hotel und Boardinghouse ein Living Room im ersten Obergeschoss, der als Coworking-Space oder Aufenthaltsraum genutzt werden kann. Das Interior Design zeichnet sich durch Grautöne und Highlights in Magenta aus. Zudem integriert die Innenarchitektur im SMARTY Hotel Euler Homburg viele Elemente aus Holz und Fototapeten mit regionalem Bezug.

Digitalisierung bei SMARTY

Passend zum Namen legt die Marke großen Wert auf smarte Lösungen und eine digitale Guest Journey. Gäste, die keinen Kontakt zum Personal haben möchten, können von der Buchung bis zum Check-out per Web-App auf digitale Prozesse zurückgreifen. Auf allen Zimmern können Handys kabellos geladen werden und es gibt digitale Gästemappen. Zusätzlich gehören ein interaktiver Digitalspiegel sowie eine adaptive elektrische Matratze zur Standard-Ausstattung.

Bild: Adrian Bedoy

Zweites Haus von Locke in Dublin

WunderLocke

Nach dem Zanzibar Locke ist im November 2021 ein weiteres Aparthotel der Lifestyle-Marke im irischen Dublin an den Start gegangen: Beckett Locke. Die 241 Wohneinheiten, die zwischen 23 und 53 qm messen, ordnen sich um ein lichtdurchflutetes Atrium an. Für die Gestaltung zeichnen die Interior Designer des Londoner Studios AvroKO in Zusammenarbeit mit C+W O’Brien Architects verantwortlich. Inspiriert von den Farben der Docklands zieren schwarzer Stahl, Sichtbeton und Möbel in Rosa die Serviced Apartments. Die Einheiten sollen sowohl die maritimen als auch die industriellen Einflüsse des Standorts widerspiegeln. In den öffentlichen Bereichen, die an eine Markthalle erinnern sollen, können die Gäste einen Coworking-Space, einen Coffee-Shop, ein Restaurant sowie eine Cocktailbar nutzen. Darüber hinaus befindet sich im Haus ein Konferenz- und Eventbereich für bis zu 100 Personen.

Bild: Holloway-Li

Bundsverband Micro-Living appelliert an neue Regierung

Ein klares Bekenntnis für mehr studentisches Wohnen fordert der Bundesverband Micro-Living (BML) von der neuen Bundesregierung. Anlass sind die zu Semesterbeginn in Köln bereitgestellten Notschlafstellen für Studierende, die keine Wohnung gefunden haben. Situationen wie diese gebe es auch an anderen Standorten. „Es ist ein Armutszeugnis für den Bildungs- und Wirtschaftsstandort Deutschland, wenn junge Menschen zu Beginn ihrer akademischen Laufbahn solchen Verhältnissen ausgesetzt sind“, erklärt Michael Vogt, Vorstandsvorsitzender des BML. Zu oft scheiterten seiner Ansicht nach Bauprojekte in diesem Segment an überbordenden bürokratischen Regularien. Einen Stellplatz pro Wohnung vorhalten zu müssen, obwohl längst nicht alle Studierenden ein eigenes Auto besitzen, sondern lieber den ÖPNV oder Carsharing nutzen, mache keinen Sinn und koste unnötig Geld. Auch die nach wie vor übliche Vergabe kommunaler Grundstücke nach dem Höchstpreisgebot erschwere den Entwicklern von studentischem Wohnraum die Schaffung neuer Apartments.

Vogt: „Die Wohnsituation für Studierende – und die Entspannung der Wohnungsmärkte insgesamt, wenn Studierende in für sie vorgesehenen Wohnungen leben und andere Wohnungen dadurch frei werden – verdient einen genaueren Blick und sollte auf der Agenda der neuen Bundesregierung stehen.“

Michael Vogt, Vorstandsvorsitzender des BML. Bild: Bundesverband Micro-Living

„Danubeflats“: Zweiter Standort für Adina in Wien

Adina hat sich eine Top-Lage in Österreichs derzeit höchstem Wohnturm „Danubeflats“ gesichert. Dieser entsteht in der Wiener D-City am Ufer der Donau und soll rund 180 m hoch werden. Die beiden Projektentwickler S+B Gruppe und Soravia legten von Anfang an den Fokus auf Architektur, Design und Services. Die australische Hotelgruppe wird von den insgesamt 48 Etagen die erste bis dritte nutzen und will dort ein neues Konzept für 108 moderne und elegante Langzeitunterkünfte umsetzen. Im vierten Geschoss wird es einen Spa-Bereich und einen ganzjährig beheizten Pool geben – beides ebenfalls von Adina betrieben. Im fünften Stockwerk steht den Bewohnern und Gästen eine Business Lounge mit Meeting-Räumen sowie Snacks und Drinks im „The Pantry“ zur Nutzung offen. Das Gebäude wird neben den Apartments auch 500 freifinanzierte Eigentumswohnungen beherbergen. Für das Erdgeschoss sind ein Restaurant und ein Supermarkt vorgesehen. Parkmöglichkeiten gibt es im begrünten „Park House“.

Bild: Squarebytes

The Flag: Senior Living in Spanien

Mit der Grundsteinlegung für 90 Seniorenwohnungen in Spanien will The Flag sein Wachstum vorantreiben. Standort des Gebäudekomplexes ist eine rund 5.200 qm große Brachfläche in Estepona. Die spanische Stadt liegt an der Costa del Sol in der Provinz Málaga in Andalusien.

Der Neubau soll über ein Restaurant, einen Fitness- und Wellnessbereich mit Sauna und 20 m langem Außenpool verfügen. Zudem sind Dienstleistungen wie Housekeeping, Fahrdienste, Einkaufsservice und Veranstaltungsangebote geplant. Die barrierefreien Einzel- oder Doppelapartments können individuell eingerichtet werden. Zur Basisausstattung gehört in der Regel eine Einbauküche sowie ein Telefon mit einem 24-Stunden-Notruf.

Neben Senior Living entwickelt und betreibt das deutsche Unternehmen auch Wohnangebote für Studenten und Geschäftsleute. Mittlerweile zählen 19 Häuser mit über 2.500 Apartments in Deutschland, der Schweiz und Spanien zum Portfolio von The Flag. In Deutschland entwickelt die Gruppe derzeit an sechs Standorten weitere Immobilien, die speziell auf die Bedürfnisse von älteren Menschen abgestimmt sind.

Bild: The Flag