Der deutsche Markt im Longstay-Segment wächst rasant: Bereits ein Drittel aller geplanten Hotelbauten bis 2029 entfällt auf diesen Bereich. Bis Ende 2028 erwarten Fachleute einen Zuwachs von rund 28 Prozent bei neuen Projekten. Doch wie viel Expansion verträgt der Markt, und wie verändern sich die Perspektiven? Diese und weitere Fragen diskutieren am 4. Dezember 2025 von 10:30 bis 12:00 Uhr Branchenexperten von Limehome, Adina Hotels Europe und Cocoon Hotels.
Wie begegnet die Branche steigenden Betriebskosten und überalterten Hotels?
Ist digitale Effizienz der einzige Wachstumstreiber?
Welche Rolle spielen Repositionierung, Konversion und Übernahmen?
Wie können leerstehende Gewerbeflächen für neue Wohnformen genutzt werden?
Wo werden flexible, serviceorientierte Wohnlösungen heute und in Zukunft gefragt?
Wie stärken Konsolidierung und Kollaboration die Marktpräsenz?
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Alle Apartments sind vollständig möbliert. Bild: International Campus
Das britische Investmenthaus Aviva Investors und Amro Partners, ein Immobilienunternehmen mit Sitz in London, bündeln ihre Kräfte und gründen ein gemeinsames Web-Anlageportal, um in den deutschen Markt für Studentenwohnheime einzusteigen. Ziel ist es, in den kommenden drei Jahren rund 3.000 Betten mit einem Gesamtwert von über 500 Millionen Euro zu schaffen.
Das erste Projekt entsteht in Berlin-Charlottenburg. Dort kauften die Partner ein Grundstück für ein 60-Millionen-Euro-Vorhaben, das 200 Units sowie Zusatzangebote in unmittelbarer Nähe zum Campus der Technischen Universität Berlin vorsieht. Die Inbetriebnahme ist zum Wintersemester 2028/2029 geplant. Hintergrund ist der wachsende Bedarf an Unterkünften für Studierende in der Bundesrepublik. Laut einer aktuellen Analyse des Immobilienberaters Savills liegt die Versorgungsquote bei Studentenwohnungen hierzulande derzeit bei nur gut acht Prozent. Gleichzeitig steigt die Zahl der Immatrikulierten weiter und stellt mit rund 2,9 Millionen die größte auf dem europäischen Kontinent dar.
Alle Apartments sind vollständig möbliert. Bild: International Campus
International Campus hat im Berliner Stadtteil Charlottenburg die neue Wohnanlage Havens Living eröffnet. Im April 2020 erwarb das Münchener Unternehmen das ehemalige Postamt an der Otto-Suhr-Allee 80-82 und entwickelte das rund 7.500 Quadratmeter große Immobilienensemble umfassend weiter. Das Areal besteht aus einem historischen Gebäude von 1900, einem Bürokomplex aus den 1930er-Jahren mit integriertem Supermarkt sowie einer vormals unbebauten Fläche.
Die 265 vollständig möblierten Apartments befinden sich in der Warburgzeile und wurden auf den denkmalgeschützten Bestand in dem sich einst die Logistik befand, aufgesetzt. Die Einheiten sind 18 bis 46 Quadratmeter groß und können für einen Zeitraum von bis zu zwölf Monaten gemietet werden. Die monatliche Pauschalmiete beginnt bei 1.229 Euro. Zur Ausstattung gehören Gemeinschaftsflächen, wie Co-Working-Bereiche oder ein Fitnessstudio, sowie zusätzliche Services, wie Paketannahme, Leihgeräte und Reinigungsdienste. Die Energieversorgung erfolgt über Fernwärme. Zudem wird eine LEED-Platin-Zertifizierung angestrebt. Nach Standorten in Hamburg und Frankfurt wächst das Havens-Living Portfolio durch das Objekt an der Spree auf über 800 Einheiten.
Rendering einer gemeinschaftlich nutzbaren Area. Bild: 360 Operator
360 Operator hat in Nürnberg Schoppershof ein neues Apartment-Haus eröffnet. Erstmals vereint das Unternehmen in einem Mixed-Brand-Projekt hier die beiden Wohnkonzepte Staytoo Apartments (für Studierende) und Stayurban Residences (für Berufseinsteiger und Projektbeschäftigte) unter einem Dach. Das Gebäude bietet insgesamt 132 möblierte Wohnungen – 63 davon sind speziell für Studierende ausgelegt, 69 richten sich an junge Berufstätige. Während Stayurban damit erstmals in der Stadt vertreten ist, betreibt Staytoo bereits ein Objekt in der Äußeren Bayreuther Straße 113.
Mit dem Zusammenschluss der beiden Marken entsteht ein gemeinsames Wohnumfeld, in dem verschiedene Lebensphasen miteinander in Kontakt treten. Die Bewohner teilen moderne Gemeinschaftsbereiche, darunter ein Fitnessstudio, eine Lounge sowie einen begrünten Garten mit Spielplatz. Eine Dachterrasse steht allen als Rückzugsort zur Verfügung.
Hier entsteht der neue Düsseldorfer The Flag-Standort. Bild: The Flag
Ein Grundstück im Düsseldorfer Stadtteil Unterbilk hat sich das familiengeführte Immobilienunternehmen The Flag gesichert. Geplant ist die Errichtung eines sechsstöckigen Wohnhauses an der Reichsstraße 18, unweit der Königsallee und mehrerer Kulturstätten wie dem Städel- und dem Kunsthaus. Das etwa 1.188 Quadratmeter große Areal soll Platz für rund 74 Apartments bieten. Angesprochen werden insbesondere Studierende sowie junge Menschen am Beginn ihrer Berufslaufbahn. Das Gebäude wird entsprechend der Firmenphilosophie in serieller Holz- oder Holzhybridbauweise umgesetzt. Der Ankauf wurde von der Merea Group begleitet, einem Investment- und Assetmanager mit Sitz in Frankfurt, der als exklusiver Transaktionsberater für The Flag tätig ist. Der Neuzugang steht ganz im Zeichen der erklärten Expansionsstrategie, die auf Wachstum in bestehenden Märkten, in den Bereichen Student & Young Professional, Senior Living und Hotel & Serviced Apartments setzt.
Wohnbeispiel aus dem Lyf Schönbrunn Vienna. Bild: The Ascott Limited
Im Rahmen seiner Expansionsvorhaben im deutschsprachigen Raum konzentriert sich die internationale Hotelgruppe The Ascott Limited auf den Ausbau in der österreichischen Hauptstadt. Dort soll die Präsenz mit fünf neuen Häusern mehr als verdoppelt werden: Mit 750 zusätzlichen Zimmern und Apartments wird sich das Angebot der Brand auf fast 1.400 erweitern. Kooperationspartner bei den neuen Projekten ist die Immobilienentwicklungsfirma VIE Trust Real Estate Group. Vorgesehen ist unter anderem ein zweiter Standort der Social-Living-Marke Lyf mit 150 Einheiten. Die geplante Unterkunft im 15. Bezirk liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zu einem Einkaufszentrum und verfügt über eine gute Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel. Bereits jetzt betreibt Ascott in Wien die Objekte Citadines South Vienna, Lyf Schönbrunn Vienna, Somerset Schönbrunn Vienna sowie das Citadines Danube Vienna.
Brera-Development-Chef Armin Bruckmeier. Bild: Korian Deutschland
Der Münchener Serviced-Apartment-Anbieter Brera hat zum 6. Oktober 2025 Armin Bruckmeier zum neuen Head of Development berufen. Dieser bringt mehr als 20 Jahre Erfahrung in den Bereichen Hoteltransaktionen und Projektentwicklung mit und soll das Wachstum des Unternehmens im In- und Ausland vorantreiben. Nach seiner Zeit bei PKF Hotelexperts war er mehr als ein Jahrzehnt als Head of Corporate Hotels bei Christie & Co tätig, bevor er bei CBRE die Abteilung Corporate Hotels leitete. Zuletzt verantwortete er bei Korian als Leiter Business Development die Expansion, unter anderem im Bereich Senior Living.
Aktuell betreibt Brera rund 800 Einheiten an acht deutschen Standorten. Zuletzt eröffnete der Betreiber eine neue Anlage in Böblingen mit 71 Einheiten. In den kommenden Jahren sind weitere Standorte geplant.
Das Adina Apartment Hotel Hamburg Speicherstadt liegt mitten in der Hansestadt. Bild: Commerz Real
Die PGIM Real Estate, die das Adina Apartment Hotel Hamburg Speicherstadt im März 2025 vom Immobilienfonds HausInvest der Commerz Real übernommen hat (>>Apartment berichtete), hat die Immobilienberatungsgesellschaft der TÜV Süd Gruppe, TÜV Süd Advimo, mit dem Property Management für das Objekt beauftragt.
Das Haus wurde 2017 eröffnet und hat 202 Zimmer, die mit kleinen Küchen ausgestattet sind. Zum Hotel gehören ein Restaurant, ein Konferenzbereich und ein Spa mit Pool, Fitness und Sauna. Die Liegenschaft wird über den Standort Hamburg von TÜV Süd Advimo betreut.
Der Branchentreff So!Apart widmet sich am 19. und 20. November 2025 in Leipzig der Reife und dem Vertrauen in das Serviced-Apartment-Segment. Im Zentrum steht die Frage, wie belastbar der Track Record der Branche inzwischen ist und welche Faktoren für nachhaltiges Wachstum und Stabilität sorgen. Anett Gregorius, Veranstalterin und Inhaberin des Apartmentservice, will mit neuen Marktzahlen und einem aktuellen Stimmungsbild Impulse setzen. In einer Diskussionsrunde mit Vertretern von Betreibern, Investoren und Banken geht es um die Qualität der Anbieter und Kriterien für dauerhaftes Vertrauen in die Geschäftsmodelle.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf Finanzierungsmöglichkeiten im Hospitality-Bereich. Branchenvertreter, darunter Fabian Fisahn (Napp Group), Dieter Martin (R+V Versicherung) und Hannibal DuMont Schütte (BD Apartment), tauschen sich über Herausforderungen bei Krediten und Investitionen aus. Auch juristische und branchenspezifische Entwicklungen finden Beachtung: Marc P. Werner (Hogan Lovells) beleuchtet Veränderungen durch Konsolidierungen, Insolvenzen sowie Auswirkungen auf Bonität und Vertragsbeziehungen innerhalb des Segments. Auch zukunftsorientierte Konzepte erhalten eine Bühne. Junge Anbieter wie Homaris, Apartments by Marriott Bonvoy, June Six und Skyreach stellen sich und ihre Expansionspläne vor. Skyreach etwa plant einen Standort mit mehr als 800 Einheiten in Leipzig. Klimaschutz im Betrieb von Apartments rückt ebenfalls in den Fokus: Christian Hiller (Konzept Haus Collective) berichtet von CO₂-neutralen Projekten und dem parallel stattfindenden KlimaFestival in Berlin.
Digitalisierung und der Einsatz künstlicher Intelligenz stehen am Folgetag im Mittelpunkt. Oliver Leisse (SEE MORE) und Prof. Dr. Stephan Bingemer (ISM) analysieren, wie KI die Branche verändert. In Praxisbeispielen und dem Innovations-Pitch das „Nest des Flamingos“ präsentieren junge Unternehmen, wie technologische Lösungen Mehrwerte schaffen. Weitere Informationen und Tickets gibt es hier.
In drei Neubauten will das neue Quartier DOXS NKLN Arbeiten, Kultur und urbanes Leben zusammenbringen. Bild: DOXS NKLN
Im Berliner Quartier DOXS NKLN beabsichtigt Habyt die Eröffnung von 317 möblierten Flex-Einheiten für kurz- und langfristige Aufenthalte. Neben privaten Wohnbereichen werden auch eine Lounge, eine Gemeinschaftsküche, ein Fitnessstudio sowie Co-Working-Zonen zur Verfügung stehen. Die Fertigstellung ist für 2028 geplant. Das Projekt entsteht auf einem ehemaligen Recyclinghof am Neuköllner Schifffahrtskanal und umfasst zudem Büros, Kleingewerbe und Gastronomie. Vorgesehen ist auch eine öffentlich zugängliche Uferpromenade.
Das architektonische Konzept stammt vom Büro Graft und orientiert sich an der Industriegeschichte des Standorts. Auf mehr als 30.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche soll sich ein lebendiges, gemischt genutztes Stadtquartier entwickeln. Die Bauwerke integrieren zwei erhaltene Industriekräne und bieten rund 7.500 Quadratmeter Uferfläche direkt am Kanal. Die Entwicklung erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Immobilienunternehmen Trockland. Mit Gründächern, Solarenergie oder der Wiederverwendung von Baumaterialien spielt Nachhaltigkeit eine besondere Rolle. Das Vorhaben wurde bereits mit dem AR Future Projects Award ausgezeichnet und ist für die MIPIM Awards nominiert.