Interview mit Beat Kuhn, Managing Director SV Hotel

Wie geht SV Hotel mit der aktuellen Energiekrise um?

Wir beschäftigen uns mit zwei Themen: Das erste ist Energiesparen. Daran arbeiten wir bereits seit Jahren kontinuierlich. Beispielsweise sind unser Stay KooooK Bern Wankdorf und das Moxy Bern Expo nach dem Schweizer Minergie-Standard zertifiziert. Unsere geplanten Hotels in Hamburg, das Hyatt Centric und das Stay KooooK in der Altstadt, werden sogar nach BREEAM zertifiziert. Darüber hinaus haben wir uns dem Nachhaltigkeitsprogramm Swisstainable von Schweiz Tourismus angeschlossen. So können unsere Gäste transparent nachvollziehen, was wir in diesem Bereich tun. Das Programm enthält drei Stufen. Die Schweizer Hotels der SV Group wurden auf der Basis eines Nachhaltigkeitschecks in Level 1 eingestuft. Damit haben wir uns dazu verpflichtet, die Nachhaltigkeit in unseren Häusern weiterzuentwickeln und dafür einen Maßnahmenplan eingereicht. Im nächsten Schritt machen wir uns nun an die Umsetzung und streben das nächste Swisstainable-Level an. In den bestehenden Häusern wird bereits eine ganze Reihe von Einsparmaßnahmen umgesetzt, welche zentral gesteuert und überprüft werden.

Zweitens bereiten wir uns auf eine mögliche Kontingentierung sowie teilweise Abschaltung von Strom vor, die uns im Falle einer Energiemangellage treffen könnten. Hierzu haben wir Auswirkungen auf unsere Betriebe betrachtet und Maßnahmen definiert, die umzusetzen wären. Wir haben diesbezüglich auch Gespräche mit Vermietern, Energieversorgern, aber auch Zulieferern geführt. Denn wenn eine solche Lage eintritt, ist Kooperation das Allerwichtigste.

Welches Resümee ziehen Sie für 2022? Was ist gut gelaufen, was nicht so gut?

Wir hatten ein ausgezeichnetes Jahr und sind sehr zufrieden. Unsere Buchungsraten waren sehr gut. Besonders im Bereich Extended Stay lagen wir – wie übrigens im Vorjahr – über vergleichbaren Mitbewerbern.

Bei Bauprojekten hatten wir teils mit Lieferschwierigkeiten zu kämpfen, aber da sind wir nicht die einzigen. Davon sind viele Bauvorhaben betroffen.

Wie im Vorjahr hat uns die angespannte Lage auf dem Arbeitsmarkt beschäftigt. Es ist herausfordernd, offene Stellen zu besetzen. Das wird sich auf absehbare Zeit nicht ändern. Wir wollen als Arbeitgeber attraktiver werden und uns gleichzeitig angebotsseitig optimieren. Mit Stay KooooK haben wir ein Konzept geschaffen, das mit sehr wenig Personal auskommt und unseren Hosts dennoch erlaubt, möglichst viel Zeit in den Kontakt mit Gästen zu investieren. Dies ist dank unserer innovativen Gästeplattform Like Magic möglich, die sämtliche gästeseitigen Prozesse sowie das Backoffice in einer App vereint.

Welche Strategien und Pläne hat das Unternehmen für 2023?

Natürlich werden unsere laufenden Bauprojekte in Nürnberg, Leipzig, München, Hamburg und Genf mehr und mehr Form annehmen. Stay KooooK wird laufend weiterentwickelt, damit wir noch flexibler auf die veränderten Marktbedingungen eingehen können und vermehrt Umbau- und Umnutzungsopportunitäten nutzen können. Weiter werden wir unsere Expansionspläne in Premium-Märkten weiter vorantreiben. Zudem haben wir vor, uns im Bereich Nachhaltigkeit zu verbessern.

Welche Eröffnungen in der DACH-Region stehen 2023 und 2024 auf der Agenda?

2023 stehen zwei Stay-KooooK-Eröffnungen bevor, in Nürnberg und Leipzig, und damit der Start in Deutschland. Darauf freuen wir uns sehr. 2024 folgen München und das dritte Schweizer Stay KooooK am Standort Genf und ebenfalls in Genf das erste Residence Inn der Schweiz. Ein weiteres Stay KooooK folgt 2024/25 in Hamburg, das wir unter dem gleichen Dach mit einem Hyatt Centric kombinieren.

Bild: SV Hotel

Stayery Gütersloh nimmt Form an

Der im März 2022 begonnene Hochbau des Schüttflix-Towers in der Nähe des Gütersloher Bahnhofs konnte im Februar 2023 abgeschlossen werden. Neben Büros ziehen dort 37 Serviced Apartments des Betreibers Stayery ein. Die Eröffnung ist für Ende 2023 geplant. Egal ob 22 Quadratmeter für eine Person oder 27 Quadratmeter für eine Doppelbelegung – alle Einheiten verfügen über eine voll ausgestattete Küchenzeile, einen Essbereich sowie ein eigenes Bad. Damit baut der Apartment-Anbieter sein Portfolio in der Region OWL (OstWestfalenLippe) weiter aus. Bereits seit 2019 in Betrieb ist ein Neubau mit 126 Einheiten in Bielefeld.

Der 26 Meter hohe Neubau wird das architektonische Highlight des Gleis-13-Quartiers, das die Hagedorn Unternehmensgruppe zusammen mit der Borchard Group entwickelt. Die unterschiedlichen Nutzungen werden sich optisch voneinander abheben: Während die Fassade der Büroflächen vollständig verglast ist, soll der nordöstliche Teil mit den Apartments geschlossener gestaltet werden.

Bild: Jonek + Dressler Architekten

Zweites Limehome für Bremen

Limehome wird seine Präsenz in Bremen ausweiten und 2025 im historischen Kontorhaus im Balgequartier in der Innenstadt 82 Einheiten in Betrieb nehmen. Dazu hat der auf voll digitalisierte Designapartments spezialisierte Betreiber das zweite und dritte Stockwerk des ehemaligen Bankgebäudes gemietet. Dieses wurde 1911 errichtet und befindet sich im Zentrum des neuen Viertels.

Das an der Langenstraße gelegene Quartier, zu dem unter anderem Gebäude aus dem 16. und 17. Jahrhundert gehören, wird von der Joh. Jacobs & Co.-Gruppe entwickelt. Vorgesehen ist ein Mix aus Geschäften auf rund 4.000 Quadratmetern Fläche, Büros auf circa 11.000 Quadratmetern sowie verschiedene Gastronomiekonzepte, die das Viertel und die Innenstadt beleben sollen. Limehome ist der einzige Anbieter von Unterkünften im Ensemble. In der freien Hansestadt betreibt das Unternehmen bereits 13 Apartments in der Hutfilterstraße.

Bild: Joh. Jacobs & Co.-Gruppe

Richtfest für The Fizz Leiden

International Campus (IC) hat Richtfest für das The Fizz im niederländischen Leiden gefeiert. Das Objekt wird nach seiner voraussichtlichen Fertigstellung Ende 2023 insgesamt 394 Apartments für Studierende inklusive Kitchenette und Duschbad bieten. Die Arbeiten für das zweigeteilte Gebäude hatten Anfang 2022 begonnen, der Innenausbau soll bereits Ende des ersten Quartals starten. Der Architekturentwurf stammt von Kokon Architectuur, die Innenausstattung von Tank. Vorgesehen sind großzügige Gemeinschaftsflächen sowie verschiedene Apartmenttypen.

Der Fokus des Gesamtkonzepts liegt auf dem Thema Nachhaltigkeit. Zu den Maßnahmen gehören ein thermisches Energiesystem, eine Solaranlage, eine Regenwasserauffanganlage sowie die Begrünung des Dachs und der Fassade. Darüber hinaus zog IC die natürliche Umgebung bestmöglich in die Landschaftsgestaltung ein. Ein Verbrauchsmesser je Apartment unterstützt die Mieter dabei, ihren Energieverbrauch zu messen und zu optimieren. Für den Neuzugang strebt das Unternehmen eine LEED Gold Zertifizierung an.

Bild: Niersman

Schweizpremiere für Numa in Zürich

Die Numa Group hat ihren Markteintritt in der Schweiz bekannt gegeben. Bereits Anfang April 2023 soll in Zürich ein Ensemble namens Numa Craft Boutique Apartments eröffnen. Es wird über Design-Apartments für Short-, Mid- und Long-Stay im Kult-Quartier „Kreis 4 am Stauffacher“ verfügen. Geplant sind zudem zwei weitere Häuser in Zürich, deren Immobilien sich ebenfalls in zentralen Lagen befinden werden. Damit erhöht sich das Gesamtvolumen auf 150 Betten in der schweizerischen Großstadt. Das große Interesse an der Schweiz zeigt sich auch darin, dass Hotelbetriebe in Genf, Basel, Bern, Luzern, Lausanne und Lugano gesucht werden.

Inzwischen ist die Numa Group in acht europäischen Ländern mit über 3.000 Einheiten vertreten. Im Fokus stehen dabei belebte Stadtteile und Hauptnachfragetreiber für Touristen und Geschäftsreisende in den Hotspots. Angeboten werden immer voll digitalisierte Boutique-Apartments. Der Check-in und -out sowie die Kommunikation mit der Numa-Crew erfolgen per Smartphone.

Bild: Numa Group