Mikroapartments im Aufwind

Die Bedeutung von Mikroapartments für den deutschen Wohnmarkt nimmt in Zukunft weiter zu. Das ist ein Ergebnis aus dem aktuellen DIWG-Valuation-Trendreport, der sich diesem Segment widmet. Aufgrund hoher Renditen und einer nachgewiesenen Krisenfestigkeit stellen sie für Investoren eine vorteilhafte Möglichkeit der Geldanlage dar, was laut Analyse zu einem vorteilhaften Transaktionsvolumen führen wird. Für Mieter in von Wohnraummangel betroffenen Städten bieten sie Vorteile in Form der platzsparenden Konzeption. Grund für die positive Entwicklung der Nachfrage sind nach Aussage der DIWG Valuation GmbH gesellschaftliche Trends wie die Urbanisierung, eine wachsende Zahl an Studenten, die Digitalisierung der Arbeitswelt, die Zunahme an Single-Haushalten sowie die steigende Zahl an Senioren.

Zielgruppen-Analyse

Bei der Betrachtung der Marktdaten wurde innerhalb des Teilmarktes Mikro-Living zwischen einer Wohnnutzung mit Mietvertrag und einer zeitlich begrenzten Nutzung mit Beherbergungsvertrag unterschieden. Differenziert wurden zudem einzelne Zielgruppen, die jeweils andere Anforderungen an ein Mikroapartment stellen. Die Bandbreite reicht vom Student-, Business-, Senior- und Co-Living-Apartment bis hin zu übergreifenden Konzepten wie Serviced Apartments und Boarding House.

Beim Vergleich der durchschnittlichen Mieten von Mikroapartments an verschiedenen Standorten fällt auf, dass die A-Städte die höchsten Mieten von 31,58 Euro pro Quadratmeter aufweisen. Aber auch C-Städte – oft beliebte Hochschulstandorte – zeichnen sich durch hohe Mieten (27,62 Euro pro Quadratmeter) und Auslastungsquoten von 91 Prozent aus, sodass sie ebenfalls interessant für Investoren sind. In B-Städten besteht nach der Studie noch deutliches Wachstumspotenzial.

Bild: Grand Warszawski/stock-adobe.com

Premiere für Stayurban Residences in Berlin

360 Operator, eine Plattform für gewerbliche und wohnwirtschaftliche Betreiberkonzepte, hat das erste Apartmenthaus ihrer elften Marke „Stayurban Residences“ in Berlin eröffnet. Das „Charlotte Gold“ verfügt über 81 möblierte Einheiten inklusive voll ausgestatter Küche und Platz für ein bis drei Personen. Ihre Größe liegt zwischen 19 und 96 Quadratmetern. Gemeinsam von den Bewohnern genutzt werden eine Dachterrasse, eine Lounge, ein Waschsalon sowie ein Fitnessraum. Die Bruttowarmmiete beginnt ab 999 Euro pro Monat, wobei das Konzept auf eine Mindestmietdauer von sechs Monaten angelegt ist.

Nach einer aufwendigen Sanierung der ehemaligen Büroimmobilie aus den 1960er-Jahren sorgt das Innenarchitektur-Konzept von JOI-Design für einen ausgefallenen Look. Das Thema lautet „Urban Jungle“: von botanischen Mustern über künstlerisch gestaltete Tapeten bis hin zu Gold als Akzentfarbe zu den dunklen Grüntönen. Die Wand im Durchgang zum begrünten Innenhof gestaltete das Künstlerkollektiv KlebeBande.

Bild: Staytoo Living Holding GmbH

HanseMerkur kauft DGNB-Platin-Projekt am Frankfurter Flughafen

Die HanseMerkur Grundvermögen AG (HMG) hat für einen ihrer offenen Spezialfonds eine Mixed-Use-Immobilie direkt am Frankfurter Flughafen angekauft. Verkäufer ist der Projektentwickler GBI, der das Projekt in einem Joint Venture mit der Fraport Casa Commercial GmbH gestartet hat.

Das Ensemble mit einem siebengeschossigen Bürogebäude und einem achtgeschossigen Boarding House der GBI-Marke SMARTments business umfasst insgesamt 11.600 Quadratmeter Geschossfläche. Es befindet sich seit Sommer 2022 im Bau und soll Ende 2024 fertiggestellt werden. Die Nachhaltigkeitszertifizierung DGNB-Platin wird angestrebt. GBI wird die 142 Serviced Apartments, die auf Geschäftsreisende ausgerichtet sind, selbst betreiben. „Interessant für Investoren ist der langfristig gesicherte Cashflow durch den 20-Jahres-Mietvertrag für Serviced Apartments mit einem sehr erfahrenen Betreiber“, erläutert Malte Andes, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der HanseMerkur Grundvermögen AG.

Bild: ALT/SHIFT – Multidimensional Design/GBI Holding

GBI erstellt Seniorenwohn-Projekt im Allgäu

Der Immobilienentwickler GBI hat in Lindenberg im Allgäu mit dem Spatenstich die Bauarbeiten für ein Seniorenwohn-Projekt An der Ecke Bräuhausstraße und Hirschstraße gestartet. Dort entstehen bis Ende kommenden Jahres verteilt auf vier Häuser 49 Miet- und 13 Eigentumswohnungen sowie Gewerbeflächen. Hinzu kommen im gesamten Areal 88 Stellplätze, davon 68 in einer Tiefgarage unter dem Gebäudekomplex. Für die GBI ist das Seniorenwohn-Projekt in Lindenberg die erste Immobilie einer neuen Produktlinie innerhalb der Unternehmensgruppe.

Laut den Vorgaben des städtebaulichen Vertrages zwischen Entwickler GBI und Stadt Lindenberg ist eine klare Seniorenwohnen-Konzeption gewährleistet. Beispielsweise ist festgelegt, dass in den viergeschossigen Immobilien nur Menschen im Alter von mindestens 60 Jahren, mit Behinderung oder einem Pflegegrad einziehen dürfen. An diese Vorgaben sind auch die Nutzer der 13 Eigentumswohnungen gebunden.

Die 49 Mietwohnungen wurden an einen institutionellen Anleger verkauft. Erworben wurde das Projekt durch die Investmentgesellschaft Deutsche Asset One für ein Sondervermögen der Volksbank Allgäu-Oberschwaben. Das regionale Institut tritt als reiner Kapitalgeber auf. Vermittelt wurde die Investition durch E&G Real Estate München und INLEASE Real Estate Advisory Stuttgart. Auch fast alle der 13 Eigentumswohnungen wurden bereits einzeln verkauft.

Bild: Silvia Obert-Zeeb

THE FLAG baut in der Schweiz

Das Familienunternehmen THE FLAG hat ein rund 2.200 Quadratmeter großes Grundstück in Massagno im Bezirk Lugano für ein Senior-Living-Projekt erworben. Auf der Fläche sowie auf einem Nachbargrundstück soll ein Wohngebäude für Senioren entstehen. Das geplante Bauvorhaben wurde von den Schweizer Behörden genehmigt. Insgesamt sind 56 barrierefreie Apartments, Gemeinschaftsflächen und 31 Parkplätze vorgesehen. Nach dem Business Hotel THE FLAG Zürich ist es das zweite Engagement des Unternehmens in der Schweiz. Aktuell befinden sich drei weitere Wohngebäude für Senioren im Bau: in Estepona, Spanien, sowie an den deutschen Standorten Linz am Rhein und Dülmen.

THE FLAG entwickelt und betreibt seit über zehn Jahren Wohnangebote für Studenten, Geschäftsleute und Senioren. Mittlerweile zählen 18 Häuser mit über 2.500 Apartments zum Portfolio.

Bild: THE FLAG Holding